Hallo miteinander!

Herzlichen Dank für´s Mitmachen an Doris, Marcel, Harald & Jörg!
Nun wird´s doch Zeit für die Auflösung:

Doris hat ja noch mal nachgelegt und auch die Nr. 6 (Grubiger Milchling) richtig benamst. Mit der Gallertträne bist Du auf alle Fälle in der korrekten Gattung gelandet, und einer Deiner beiden Art-Vorschläge stimmt auch. Damit hast Du 8 1/2 Arten erkannt – Gratulation!

Marcel hat sich mit dem Röhrling wahrlich abgemüht, den richtigen Namen hat dann Jörg genannt. Und Harald hat den zweifarbigen Schneckling dem Nadelwald zugeordnet und damit ebenfalls einen Namenspunkt errungen.

Offen wären jetzt noch die Nummern (11) und (14).

Die (11) ist schon etwas vertrackt, weil ich auch nach dem Aufsatz von Andreas G. et al. über Xeromphalina caulicinalis in der ZMykol 85 (1/2019) nicht wirklich schlauer geworden bin, was die Unterscheidung Xeromphalina fraxinophila vs. X. caulicinalis betrifft. Warum wurde da eigentlich nicht sequenziert? Ich kann keine morphologisch eindeutigen Unterschiede erkennen. Ob ein Frk. nun mild oder bitter schmeckt, muss nicht unbedingt was bedeuten, wie man bspw. bei den Saftporlingen festgestellt hat: Postia tephroleuca (mild) und P. lactea (bitter) wurden als eine Art zusammengefasst. Und in meinem Dunstkreis gibt es drei Funde von Postia guttulata, die absolut mild geschmeckten (siehe http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/pconfig.pl?read=337388). Auch der Standort hilft uns im Falle Xeromphalina nicht wirklich weiter. Nachdem X. fraxinophila auf deutsch "Laubholz-Glöckchennabeling" heißt, sollte er ja nicht auf Fichtenrinde wachsen – oder?!?!? Tut mein 2018/2019-Fund aber (das Stück Fichtenstamm mit abfallender Rinde liegt zwischen lauter Buchen) und ist zudem auch noch mild im Geschmack. Dagegen waren meine 2015/2016-Funde (zwei Standorte ca. 100m voneinander entfernt) in einem Buchen-Eichenwald ohne Nadelholz-Beteilung und schmeckten bitter! Hier noch ein Zitat aus der Ehinger Pilzflora zu Xeromphalina fraxinophila:
Anmerkung:
Vermutlich sind Funde dieser Art als X. cauticinalis s. Klán, X. cauticinalis var. cauticinalis s. Bon, X. cauticinalis s. Lonati oder X. fellea var. fageticola Bon fehlbestimmt worden. ENDERLE berichtet von einer mild schmeckenden Xeromphalina bei Buche, für die er nur zögernd den Arbeitsnamen Xeromphalina cauticinalis (With.:Fr.)Kühn. & Romagn. vergab, und darauf hinwies, dass die Gattung einer Revision bedürfe. Dieser Fund ist der Holotyp von Xeromphalina fellea var. fageticola Bon, und stellt den Erstnachweis für Deutschland dar.
Ich für meinen Teil nenne diese Pilze von meinen 4 Funden Xeromphalina fraxinophila, solange ich nicht vom Gegenteil überzeugt werde...

: 1 Orange-Seitling (Phyllotopsis_nidulans)
: 2 Pfifferling (Cantharellus cf. cibarius
: 3 Riesen-Gallertträne (Dacrymyces chrysospermus), von einem Fachmann bestätigt
: 4 Gelber Zirben-/Arvenröhrling (Suillus sibiricus ssp. helveticus), siehe auch http://www.pilzkunde.de/index.php/pilz-des-monats/pilz-des-monats-aeltere-beitraege/pilz-des-monats-2016?start=2
: 5 Braunscheibiger Schneckling (Hygrophorus dicsoideus)
: 6 Grubiger Milchling (Lactarius scrobiculatus)
: 7 Trompeten-Pfifferling (Cantharellus tubaeformis)
: 8 Jungfern-Ellerling (Cuphophyllus virgineus)
: 9 Topfteuerling (Cyathus olla)
:10 Austernseitling (Pluteus ostreatus)
:11 Laubholz-Glöckchennabeling (Xeromphalina fraxinophila)
:12 Laubholzhörnling (Calocera cornea)
:13 Samtfussrübling (Flammulina velutipes s.l.)
:14 den bekommt Ihr schon noch raus, er kommt im November-Pilze 2 gleich nochmal, nur in besserem Zustand.

Viele Grüße
Rika