Hallo Ursula,
das ist eine der besten, wenn nicht die beste Beschreibung eines Pilzes, die ich je gesehen habe - wunderbar.
Viele Grüße aus Basel
Rainer
: Hallo und guten Tag,
: heute zeige ich euch eine Pilzart von der Ihr zwar schon gehört oder gelesen
: habt aber die einige von euch noch nie entdeckt haben.
: Die Art ist laut Pilzkartierung 2000 Online und DGfM-Kartierung in
: Deutschland mit Ausnahme Brandenburg, selten bis gar nicht erfasst.
: Zu den in der Überschrift schon erwähnten makroskopischen Merkmalen wie roter
: Hut, netzig/furchiger Stiel, füge ich noch Fundort unter Kiefer, Sandboden
: hinzu.
: Auffälliges mikroskopisches Merkmal – sehr große Sporen.
: Nun habt Ihr den Röhrling erkannt: Aureoboletus projectellus - Falsche
: Rotkappe
: Eine Pilzart die rel. leicht, im Feld an ihrem langen stabilen sehr deutlich
: netzig, gefurchten, rilligen Stiel und dem roten bzw. rotbraunem Hut, zu
: erkennen ist.
: Stiel- und Hutgröße passen proportional m. E. nicht zusammen und nimmt man
: die sehr großen Sporen dazu, fällt die Art für einen Röhrling etwas „aus
: der Rolle“.
: Das auffälligste makroskopische Merkmal sind die schon tastbaren Stielrippen
: die bis zu 1,5mm hoch sind. Sie bilden ein Netz, das sich über den
: kompletten Stiel der zur
: Basis hin etwas verdickt ist, erstreckt.
: Der Hut ist rot bis rotbraun, jung matt leicht faserig, später etwas
: glänzend/schmierig.
: Der Hutrand ist überhängend.
: Röhren polsterförmig, jung gelb, später beige bis olivfarben wobei dann die
: Röhrenmündungen deutlich an Größe zunehmen.
: Die Stielbasis ist dicht mit weißem Myzelfilz umgeben.
: Hut und Stiel blauen auf Druck nicht, im Längsschnitt ist eine leichte
: bräunliche Färbung zu erkennen.
: Mikroskopisch hat diese Art auch etwas „zu bieten“.
: Die olivgelben Sporen haben das Maß 22,5 - 27,5 x 7 – 9µm und sind mit dieser
: Größe ungewöhnlich groß für einen Röhrling.
: Der Sporenpulverabdruck ist oliv, zusammengehäufelt braun.
: Beim Gewebe der Stielrippung, sind mir Hohlräume in den Hyphen aufgefallen.
: Die HDS besteht aus inkrustierten verzweigten Hyphen wobei ich anmerken muss
: das die HDS etwas gelartiges enthalten muss. Selbst bei einem winzigen
: Fragment
: der HDS ist es mir erst nach etlichen Versuchen gelungen das erste
: Quetschpräparat (Wasser) zu erstellen. Das HDS-Fragment wollte nicht
: zwischen Objektträger und Deckglas
: bleiben. Dies führe ich auf gelumgebene Hyphen zurück. Dieses „Gel“ konnte
: ich nicht sichtbar machen. Liegt es vielleicht an den Auflagerungen auf
: den Hyphen, der Inkrustation?
: Bleibe im „Inneren“ – die Basidien sind 2 und 4 sporig, Cheilozystiden
: keulenförmig, spärlich, Größe 60 bis 75µm. Caulozystiden sind schlank und
: 70 bis 90µm lang.
: All diese Merkmale habe ich auf 11 Seiten ausgiebig dokumentiert.
: Genug geschrieben, nun die Bilder dazu.
: Eine gute Zeit
: Gelbfieber & Co
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