Liebe Ditte,

anscheinend hast du wirklich ein Problem. Die Sporen von Arrhenia retiruga und Rimbachia neckerae unterscheiden sich kaum. Beide haben eine Prominente namens Apicula ("a prominent apicula" - grins!) die eher stumpf ist. Die Sporen von A. retiruga sollen in der Größe sehr variabel sein. Bei beiden Arten sind sie tropfenförmig. Auch Arrhenia retiruga ist auf der Hut-Oberseite zunächst filzig (Fredi Kasparek im "Tintling" Heft 1, 1998 (= Nr. 9) S.12 ff. und eigene Beobachtungen). Ein paar Haare an den Ohren sind deshalb m. E. durchaus im Toleranzbereich, habe ich ja leider auch, obwohl du in "Brehms Tierleben" darüber keinen Vermerk finden wirst. Die Größe der Hüte gibt auch keinen sicheren Hinweis. Meine privaten Adermooslinge vor dem Haus kamen heuer kaum über 3 mm hinaus. Vor zwei Jahren maßen sie noch stolze 8 mm.

Und ihre Cyphelloidität (ein fast so schönes Wort wie das "supercallifragilistischexplialigetisch" im Musical Chitti Chitti Bäng Bäng oder die "Inamyloidität" - ein Wort, dessen Ausspracheversuch mir den "Alkotest" erspart) unterscheidet sie nur, wenn sie übertrieben fingerhutartig ausgeprägt ist, zugunsten von Rimbachia neckura. Ist kein aderiges Hymenophor vorhanden, kannst du dir noch ein paar andere Rimbachien vorstellen.

Um letzte Gewissheit zu erhalten, wird dir nichts anderes übrig bleiben, als tiefer in die Eingeweide der "Tierchen" vorzustoßen. Zur Form ihres Mastdarms oder ähnlichem Gekröse habe ich leider keine Literaturhinweise. Hier schweigt also des Sängers Dämlich- oder Herrlichkeit aus purer Unwissenheit. Ich weiß schon, warum man mich vergeblich bei DSDS sucht und suchen wird, obwohl ich diese Sendung nie gesehen habe.

Mehr als neckische Wortspielereien wie "Im Westen ist es niemals gut, wenn einer zuviel weiß!" kann ich dir also leider nicht mehr bieten. Tipp: Such dir mal eine Frage aus, zu der ich mehr weiß!

Ansonsten gehe ich mit liebem Gruß, wie Harzpilzchens Fuchs, erst mal auf Tauchstation; Peter!