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Pilze Pilze Forum Archiv 2010
Bescheidenes Frühjahr
Geschrieben von: klaas
Datum: 19. April 2010, 22:24 Uhr
Hallo zusammen, eigentlich darf ich nicht klagen, der Winter war zwar öde und das Pilzjahr ging zäh los, aber immerhin, es ging los. Den Vergleich zum letzten trockenen Jahr zu ziehen, traue ich mich nicht - naja, noch nicht... In meinen Jagdgründen weiträumig um WI/Mainz ist es, wie eigentlich immer: verdammt trocken.
Letztes WE immerhin ein kleiner Hoffnungsschimmer am Pferdemisthorizont - seit ich etwas weiter abseits vom Land wohne, bin ich für jeden alten Haufen dankbar. Das sollte wieder B. coprophilus gewesen sein (solange ich ohne Mikro bin, werden mich die "c.f." irgendwann erdrücken...), leider auch schon größtenteils fertig:
Seit letztem Jahr bin ich um diese Zeit mehr in den näheren Rheinauen unterwegs - warum, weiß ich nicht, dort findet man teils massenweise Zecken, aber kaum Pilze. Immerhin trauen sich inzwischen zaghaft die ersten Getigerten ans Licht, ich meine, letztes Jahr um diese Zeit waren die Stämme schon übersäht davon:
Und eine wohl ehemals schleimige Sporenschleuder, erinnert mich sehr an den Schleimer von Toffel aus einem Beitrag zuvor, aber noch nichtmal mit der Gattung bin ich unsicher, fühlte sich nach abgeworfener Reptilienhaut an:
Anderswo an einem Bach, frisch habe ich die Styroporkugeln noch nicht gesehen, jetzt weiß ich immerhin, wo ich sie vielleicht mal zur passenden Zeit in Weiß finden kann:
Sehr zäh, trockener Boden überall, wo ich hinkomme. Eigentlich schon wieder völlig frustiert und ohne Hoffnung, der Start ins Wochenende, am Freitag in den Mönchbruch. Der Bärlauch dort hält sich auch zurück, meine ich, obwohl teils riesige Flächen bedeckt sind und die ersten Pflanzen schon blühen. Sehr viele Blätter auch schon mit Rost überzogen. Aber wenn ich P. badius frisch gewachsen sehe, keimt ein Bisschen Hoffnung auf, dann kommen bald auch ein paar andere dazu:
Die schwimmenden Inseln in den Wassergräben und sumpfigen Gebieten dort sind sonst auch überzogen mit L. tigrinus, es geht aber langsam los:
Abends auf dem Rückweg noch kurz in die Kiesgrube, was ich dort zu finden gehofft hatte, weiß ich selbst nicht. Dementsprechend gabs auch nichts, nur ein einzelnes, fingernagelkleines, halbvertrocknetes Etwas, das ich dort überhaupt nicht vermutet hätte:
Käppchen kannte ich in Massen aus meinem ersten Pilzjahr im Spessart (und habe seither die letzten Jahre gerademal 2 davon gefunden), genauso die Chlorstinker. Böhmische hatte ich letztes Jahr im Saarland entdeckt, Speisemorcheln hat man mir einmal bei Stockstadt gezeigt. Da war sie also, meine erste selbstgefundene, verdorrte, winzigste Speisemorchel. Normalerweise kann ich mich entspannt zurücklehnen, wenn die ersten Fundmeldungen zu Pilzen irgendwelcher Art im Forum auftauchen, und gezielt nach 2 - 3 Wochen danach suchen, manchmal habe ich sogar Glück dabei. Oft ist es bei mir zumindest aber viel zu trocken, was meine Chancen sehr gegen Null relativiert. Hinzu kommt, dass ich zwar Fliegenschiss aus 10 Metern Entfernung als eventuell interessanten Pilz deute (der sich dann aber meist als Fliegenschiss herausstellt), jedoch oft völlig Nahblind bin.
Auf jeden Fall mag ich sie aber lieber im Boden steckend als auf Zeitungspapier oder auf dem Teller...:
Nochmal zur Trockenheit, die meisten waren schon durchgetrocknet oder wenigstens mit leichten Trockenschäden, von schwarz über braun nach fast weiß, auch schon die in Größe einer Walnuss :
Auch die Becherlinge haben schon größtenteils gelitten:
Aber die Käppchen kommen gerade erst - eigentlich dachte ich, die wären vor den anderen dran:
Ich schätze, das wars dann aber auch schon mit dem Gemörch für mich, kaum Wasser in Sicht.
Bis dahin und viele Grüße,
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