Hallo Toffel,

meine Verwunderung bezog sich hauptsächlich auf das makroskopische Erkennen von Stemonitopsis. Diese "Gattung" (wenn man sie denn akzeptiert) ist nur mikroskopisch von den Nachbargattungen Comatricha (vor allem durch den nicht faserig ausfransenden Stiel) und Stemonitis (durch das Fehlen eines durchgehenden Oberflächennetzes) abzubgrenzen.
Früher hieß unsere Art Comatricha typhoides. Dass die Art wahrscheinlich vorliegt, erkenne ich "am Habitus" sowie - ich gebe zu, dass man das im Bild nicht wirklich sicher erkennt - an der dauerhaften Peridie (ein Merkmal, das sonst in Comatricha und Stemonitopsis selten und eher in Lamproderma vorkommt). Stemonitopsis typhina ist so gesehen makroskopisch ziemlich eindeutig zu erkennen.

Zu Arcyria: affinis und insignis sind rote Arten, die schon deshalb nicht in Frage kommen. Versicolor ist eine (vorwiegend) nivicole Art, die ebenfalls schon makroskopisch ausgeschlossen werden kann. Solche großen, gelben Arcyrien mit vorwiegend longitudinal sich erweiterndem Capillitium sind eben obvelata. Schon makroskopisch m.E. nicht zu verwechseln.

Deine Bestätigung macht mir Mut, dass die Schleimpilze doch recht übersichtlich zu sein scheinen. Oder sind es wieder nur zwei Ausnahmen? Aber so wenige Ausnahmen scheint es dann doch nicht zu geben. Auf jeden Fall bin ich jetzt noch mehr motiviert, mal die Literatur über Schleimpilze aus unserer Bibliothek durchzuarbeiten. :-)

.... Es ist wie in jeder Organismengruppe. Es gibt einige recht leicht kenntliche Arten und andere Gruppen, wo der Teufel im Detail steckt.
Übersichtlich sind die Myxos auf jeden Fall - weltweit sind etwa 1000, in Deutschland ca. 350 Arten bekannt.

Lieben Gruß, Lothar