: Hatte ich doch schon so einen Verdacht! Also doch kein Werk der (Eis-) Zeit,
: sondern des (Berg-) Mannes. Damit scheint sich für Tricholoma focale in D
: eine schwerpunktmäßige Verbreitung auf Kippenböden
: herauszukristallisieren.
Hallo Jesko,
ich möchte da mal eben einem Fehlurteil deinerseits vorbeugen.
Mag ja sein, dass die Halsbänder bei euch in den alten Kippen wachsen.
Ich hatte schon vor einigen Wochen vermutet, dass es sich da um alte Mycelien
handeln könnte, die aus den Kiefernwäldern vor der Verklappung stammen.
Wenn denn vor 100 Jahren welche dort waren.
Das von mir beschriebene Biotop befindet sich auf einer Aushebung eines Kanals,
welcher sich zwischen zwei gefluteten Baggerseen befindet.
Dort wurden vor ca. 60 Jahren Kiefern angepflanzt, welche diese recht typische
Funga fördern.
Erstmals registrierte ich die focales dort vor ca. 10 Jahren. In 2002 wurde
der Kiefernbestand weitestgehend abgeerntet, was in dieser Gegend ein heftiges
Morchelwachstum hervorruf. Die Ritterlinge waren, bis zum vergangenen Jahr,
weitestgehend verschwunden. Zum Glück scheint sich diese Population wieder
zu erhohlen.
Die meisten Ritterlingsfunde, die raren Stachelinge und C. quarcitictus,
welche ich hier seit 2006 zeige, stammen aus einem "normalen" Flechten-
Kiefernwald in Nähe Schlaubetal. Das liegt irgendwo in der Ecke Eisenhüttenstadt -
Müllrose - Beeskow, und hat nicht das Geringste mit Kippen zu tun.
Wer es sich mal anschauen möchte - bis zum nächsten Herbst ist noch etwas Zeit.
GR Ingo