Hallo Forum

Animiert durch den kürzlichen Bericht von Stephan Weiser nahm ich mir gestern Nachmittag und heute Morgen den kleineren Teil der Mehlinger Heide vor.

Auf der am eingangs aufgestellten Tafel wird ausdrücklich darauf verwiesen, das die markierten Wege nicht verlassen werden dürfen. Von Markierungen aber weit und breit keine Spur. Um nicht ungesetzlich zu sein, bewegte ich mich nach bestem Wissen auf Trampelpfaden und Fahrspuren im Bereich des angezeigten “markierten” Rundwegs.

Dieser separate Teil der Mehlinger Heide zeichnet sich überwiegend durch eine offene Graslandschaft mit einzelnen Bäumen (Birken und Kiefern) und kleinen Baumgruppen (meist Kiefern) aus. Im Süden begrenzt durch kieferdominanten Mischwald.

Gestern, gleich zu Anfang erlebte ich dieses seltene und schon von weitem hörbare Schauspiel. Ich vermute das das Kraniche waren.

Zu Beginn ein violetter Rötelritterling 10-12 cm Durchmesser, im „Endstadium“

Goldgelbe Wiesenkeulen (Clavulinopsis helvola), mehrfach gesehen

Im südlichen Waldbereich ein kleiner Teil mit Heidekraut. Dazwischen Heidekeulchen „satt“

Im Kiefernwald diese weißgraue Koralle, die ich nicht näher benennen kann.

Danach habe ich mich im Wald etwas verlaufen und stand plötzlich am Zaun des Training-Camps vom 1. FCK(aiserslautern). Dort habe ich einige Minuten den Jungs in Ihrer Arbeitskluft beim Dienstagsnachmittags-Training zugeschaut. Die beiden Trainer standen im trauten Zwiegespräch nur faul rum. :-)

Da ich keine Saftlinge zu Gesicht bekam, ein weiterer Besuch am heutigen Vormittag.

Vermutlich Zerbrechliche Keule (Clavaria fragilis)

Diese Boviste mit 2-5 cm Durchmesser, vermutlich Schwärzender Bovist (Bovista nigrescens), begegnete mir sehr häufig. In der Nachbarschaft standen auch ältere braune stark stäubende Exemplare

Und dann endlich die ersten Saftlinge, bis 6 cm Durchmesser, der Stumpfe Saftling (Hygrocybe chlorophana)

Unweit davon diese Winzlinge mit 0,5-1,5 cm Durchmesser, vermutlich Orangegelber Saftling (Hygrocybe pervula)

Danach fast ein Massenvorkommen. Hier schwanke ich zwischen Stumpfen und Safrangelben Saftling (H.chlorophana oder H. persistens)

Hier wahrscheinlich ein Ellerling oder Schneckling mit 5-6cm Durchmesser.

Im Bereich von Kiefern gelegentlich Frostschnecklinge (Hygrophorus hypothejus)

An einer Stelle mit sehr dichtem Habichtskraut-Bewuchs spitzelten 6 dieser Korallen einige Millimeter hervor. Laut Beschreibung im Bon könnte es eine Gelbe Wiesenkoralle (Clavulinopsis corniculata) sein. (Ein Fall für Hartmut ??). Ich werde mich hierzu mal wieder am Mikroskop versuchen.

An fast gleicher Stelle diese kleinen Stäublinge mit max. 2 cm Durchmesser.
Laut Beschreibungen im Gerhardt und Bon dürften dies Birnenstäublinge (Lycoperdon piriforme) sein. Ich gehe davon aus, das darunter totes Holz liegt, da an dieser Stelle wenig Gras und überwiegend Habichtskraut steht.

Sollten grobe Fehler bei meinen Namensgebungen vorliegen, so bitte ich um entsprechende Korrekturen.

Saukalt und feucht war´s bei beiden Besuchen. Aber besser Mehlinger Heide als Joschi´s Werkstatt (wie von ihm hier vorgeschlagen !) :_))

Jetzt, wo Winter angesagt ist, werde ich mich so langsam zuhause einbuddeln und das angesammelte Unbekannte aufarbeiten. Gelegentliche pilzliche Ausflüge sind, wie schon letzten Winter, aber nicht auszuschließen.

Gruß aus dem Pfälzerwald
Dieter .