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Re: Vergesellschaftung von Clitopilus sp. und Bole

Geschrieben von: jesko
Datum: 23. Juli 2014, 23:22 Uhr

Antwort auf: Vergesellschaftung von Clitopilus sp. und Boleten (AK_CCM)

Hallo,

was diejenigen, die den Myzelien nachgespürt haben, herausgefunden haben, weiß ich leider nicht. Mein (rein subjektiver!) Eindruck aus meiner Sammelerfahrung ist allerdings, dass Clitopilus prunulus nur an Standorten mit Boletus-Arten vorkommt. Da es sich dabei um verschiedene Boletus-Arten mit nicht gerade deckungsgleichen Standortansprüchen (z.B. klassisches edulis-Habitat im Fichtenwald und stark anthropogen beeinflusste luridus-Standorte bei Tilia ...) handelt, wäre Parasitismus eine durchaus naheliegende Erklärung. Auch andere Clitopilus-Arten (passeckeri, daamsii) scheinen ja Mykoparasiten zu sein. Vor ca. zwei Wochen fand ich übrigens alte Trametes gibbosa mit Clitopilus (scyphoides fo.) reductus darauf, obwohl ich diese Räslinge sonst immer an Holz gefunden habe.

Bei Amanita muscaria und Chalciporus piperatus als „Steinpilzzeiger“ würde ich eher ähnliche Standortansprüche vermuten, besonders wenn es um Nadelwald geht. Zudem lassen sich etwa an typischen Fliegenpilzstandorten bei Birken bei mir kaum je Steinpilze finden, während wiederum der Fliegenpilz in manch andere edulis-Habitate nicht vordringt. Der Pfefferröhrling scheint mir allerdings ein recht treuer Fliegenpilzbegleiter (seltener auch bei anderen Wulstlingen) zu sein. In dieser Hinsicht bezeichnend sind Chalciporus-piperatus-Vorkommen an untypischen Amanita-muscaria-Standorten. Aus meiner näheren Umgebung könnte ich da eine Lindenallee oder einen feuchten Eichen-Hainbuchen-Wald (hier nur Quercus robur, Carpinus und Tilia cordata als potentielle EcM-Hosts) zitieren. Ist das vielleicht auch Parasitismus? Für Chalciporus rubinus wurde bereits vermutet, dass er Boletus-Arten parasitiert. An allen mir bekannten Standorten des Kurzsporigen Röhrlings kommen tatsächlich auch verschiedene Dickröhrlinge vor, aber hier sind meine Beobachtungen natürlich quantitativ kaum signifikant. Und vielleicht labt sich ja auch Chalciporus amarellus am Körnchenröhrling??? Na ja, alles reine Spekulation!

Viele Grüße,
Jesko

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