Hallo, Dieter!

Das ist interessant. Der L/B Quotient hat ja eine gehörige Streuung hier.
Aber ob das für B. mendax reicht?
Vizzini et al. geben in der Originalbeschreibung für B. mendax Werte von (2.5-)2.6-2.8(-2.9) an, für B. luridus (sollte für erythrotheron gleich sein)(1.9-)2.1-2.4(-2.5).
Das liest sich so einfach, wenn eine Art da anfängt wo die andere aufhört, aber so ist es wohl nicht.
Wenn man deine Mittelwerte betrachtet, dann passt das aber schon zu Boletus luridus und bestätigt Matthias Bestimmung.

Ich hatte mir einige "verdächtige" Hexen angeschaut in letzter Zeit, kam aber selbst bei den Extremwerten nicht über Q = 2,5.
Ich bin also sicher, Boletus mendax noch nicht gefunden zu haben. Was mir natürlich auch eine vernünftige Einschätzung der makroskopischen Merkmale erschwert. Da könnte jemand mehr dazu sagen, der die Art auch schon mal selbst sicher bestimmt hat (Makro- wie Mikroskopisch).
Die Beschreibungen und Abbildungen in der Originalbeschreibung jedenfalls lassen eine recht hohe optische Variationsbreite erkennen.
Und dank deiner Untersuchung scheint sich mir nun auch abzuzeichnen, daß es mikroskopisch hier nicht immer ganz eindeutig sein muss.

LG, Pablo.