Nachdem ich in meinem Sammelrevier schon öfter mal Steinreizker gesehen habe, habe ich mich nun mal getraut und einen Kostversuch gemacht.
Das fiel mir besonders leicht, weil ich nur für mich gekocht habe ...
Steinreizker, das sind ja bekanntlich Reizker, die von einem pilzlichen Parasiten befallen sind und darum keine Lamellen ausbilden.
Ich hatte gelesen, dass die in den USA recht teuer gehandelt werde, habe mich aber bisher nicht getraut, weil ich mir nicht sicher war, dass der Parasit derselbe ist wie der in den USA und damit unschädlich.
Nach meinem Versuch kann ich recht gut verstehen, dass die teuer gehandelt werden.
Zunächst einmal haben die Pilze eine sehr feste Konsistenz, schrumpfen beim Zubereiten kaum und ergeben beim Kauen ein fast nussartiges Mundgefühl.
Der Geschmack ist um Größenordnungen besser als der von nicht befallenen Reizkern, die ich, auch wenn ich glaube die als nicht bittere bestimmt zu haben, immer als bitter empfinde.
Ich habe sie gestern Mittag gegessen und bin zwei Stunden später 31,5 km mit 600 Höhenmetern durch den Wald gerannt. Der Test auf Verträglichkeit kann also auch als bestanden gelten.
Eine Bestimmung des befallenen Pilzes war mir auf Grund meiner mangelnden Kenntnisse und des doch deutlich veränderten Aussehens nicht möglich. Ich fand Grübchen im Stil und keine Grüntöne. Milchverfärbung war nicht mehr feststellbar, weil die fast nicht milchen.
Grüße,
Marcel