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Viel Schleierhaftes

Geschrieben von: Fiedelmaxe
Datum: 25. Oktober 2014, 23:39 Uhr


Liebe Pilzfreunde,

die letzten Wochen brachten rund um Wiesbaden etliche schöne Schleierlinge zu Tage. Leider ist mein Wissen zu diesen Pilzen noch äußerst dürftig, aber da es oft so wunderschöne, faszinierende Pilze sind, habe ich dennoch versucht, mich ihnen ein wenig zu nähern- kleinere bzw. größere Irrtümer garantiert eingeschlossen.

Besonders angetan haben es mir einige Phlegmacien mit mehr oder weniger violetten Farbtönen.
Diese hier, gefunden auf einer Schafwiese in warmer sonniger Hanglage unter jungen Eichen verorte ich aufgrund der Violetten Druck-Flecken an Stiel und Knolle bei Cortinarius purpurascens/ largusoides (in GPBW sind das ja verschiedene Arten). Aufgrund der weinroten Lugol -Reaktion gehören sie wohl in jedem Fall zu den Scauri.

Bei den folgenden, am fast identischen Fundort (Eiche / Schafwiese) waren die Lamellen ohne jegliche Violettöne, das Velum weiß, der Stiel teilweise mit violetthauch, die Stielbasis verfärbte auf Druck ockergelb. Hier habe ich (nach GPBW) Cortinarius balteatocumatilis bzw. balteatus (Fries) in Erwägung gezogen, wobei das weißliche Velum für zweiteren, die freudigeren Hutfarben und der Standort bei Laubbäumen ehre für ersteren spricht. Die Trama-Reaktion mit Ammoniakdampf war schön reingelb, wie für balteatocumatilis beschrieben; ob andere Phlegmacien so ähnlich reagieren, weiß ich nicht.

Den dritten ähnlichen Fund (unter Hainbuche /Fichte auf einer Grünfläche im Wohngebiet) mit hellviolettlichen bis ockerlichen Hutfarben, habe ich vorerst als Cortinarius largus (nemorensis?) angesprochen. Hut jung mit Violetttönen, älter eher hellockerlich; feucht recht schleimig; Lamellen jung violettlich, bei älteren Exemplaren von innen kaffebräunlich und nur am Rand noch mit Violettschimmer; schließlich ganz Zimtbräunlich. KOH-Reaktion gelbgerandet, Guajak schön blaugrün.

Des weiteren zwei Funde aus dem Buchenwald:

Buchenwald-Klumpfuß (Cortinarius anserinus) (?) mit schön ockergerandeter Knolle

und Cortinarius croceocaeruleus, der Safranblaue Schleimfuß mit sehr bitterem Geschmack, hier gibt es wohl keine zwei Meinungen.

Daneben noch auf einer vermoosten Wiese bei jungen Fichten Cortinarius caninus, der Rostbraune Dickfuß,

sowie am Laubwaldrand unter Tilia (Fagus und Quercus in einigem Abstand) der Gelbgegürtelte Schleimkopf, Cortinarius olidus (oder cliduchus). Die schönen ockergelben "Schmuckbänder" im unteren Stielteil waren doch recht auffällig.

Zum Schluss noch ein fuchsigbrauner Wasserkopf, gefunden auf einer Viehweide am Wegrand unter Betula (keine anderen Bäume in der Nähe), ich habe Cortinarius subbalaustinus in Verdacht, aber bei den Telamonien ist die Vielfalt so unüberschaubar, dass es bestimmt Alternativen gibt, die mir unbekannt sind...

Wie immer bin ich für Kommentare/ Verbesserungsvorschläge sehr dankbar.

Beste Grüße,
Sebastian

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