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Re: Milder Gallenröhrling
Geschrieben von: Till Antwort auf: Re: Milder Gallenröhrling (Ulysses)
Datum: 30. September 2015, 21:12 Uhr
Hallo --- Ja, milde Gallenröhrlinge gibt es tatsächlich. Ich habe einmal einen aus der Chiemseegegend zugeschickt bekommen, und bei mehreren Pilzführungen bzw. Vorträgen im Altöttinger Bereich (Südostbayern) wurde mir von Teilnehmern berichtet, dass in den dortigen Forsten immer wieder milde Gallenröhrlinge aufträten und sogar gegessen würden. Makroskopische Unterschiede habe ich bei dem einen Exemplar, dass ich gesehen habe, keine festgestellt, und ans Mikroskopieren habe ich damals wohl nicht gedacht - Fakt ist, dass es wie ein normaler Gallenröhrling aussah und absolut mild schmeckte. Eine ausführliche Beschreibung von Tylopilus felleus var. alutarius gibt übrigens Aurel Dermek in Fungorum Rariorum Icones Coloratae XVI, 1987 - seltsamerweise mit der Geschmacksangabe "bitterish" und ohne auf die Unterschiede zur Normalform einzugehen. Allenfalls die Bemerkung, dass das Stielnetz "very fine" ist und nur den oberen Teil des Stiels bedeckt, könnte man als Vergleich interpretieren. Und am Ende steht: "It has been reported from all Europe" (man wüsste halt gerne wo und von wem). Roy Watling (1970) schreibt, dass die mild schmeckende Varietät "blasser" sei als die Normalform. Das kann man auch bei Lannoy/Estadés 2001 lesen, denen zufolge der Stiel +- weißlich oder nur sehr hell bräunlich und das Netz auf den oberen Stielteil beschränkt und nicht oder nur schwach ausgeprägt ist. Die Huthauthyphen sollen "diverticuliert oder verzweigt" sein, bei der Normalform dagegen nicht. Weitere Literatur müsste man recherchieren. Schöne Grüße
Hallo Stephan! : Leider nein - dieses "Fehlen" beschreibt allerdings auch schon
: Schöne Grüße
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