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Lamellenpilz m. schwarzem Stiel ??

Geschrieben von: UmUlmHerum
Datum: 13. Februar 2016, 19:06 Uhr


Hallo miteinander!

Geht Ihr gerade nicht in den Wald? In den letzten Tagen erreichten mich 2 SMS, in denen von zahlreichen Kelchbecherlingsfunden hier in der Region berichtet wurde...
Gestern fand ich einen Lamellenpilz mit auffällig schwarzem Stiel, der auf den ersten Blick an einen Horngrauen Rübling erinnert, zu dem ich gerne Eure Meinungen wissen würde:

So kam er aus dem Wald:
Bild

Trocken, aber nicht getrocknet (das Zeug an der Stielspitze ist kein Ring, sondern abgebrochene Lamellen):
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Standort:
Jüngerer Fichtenforst (Stamm-Ø 15 - 20 cm) auf 490m NN im Donautal über kalkigem Endmoränenschotter. Der einzelne Fruchtkörper wuchs direkt neben der Wurzel einer Fichtenstubbe im Moos, im Abstand von 5-6m standen noch 2 armselig eingequetschte Eschen, ansonsten nur Fichten.

Hut:
Ø 40 mm, mittig leicht gebuckelt, Rand glatt, (sehr) dünnfleischig, nass speckig, trocken samtig, stark hygrophan: nass dunkelbraun mit hellem Rand, trocken heller Milchkaffee; Trama dunkelbraun (!)

Lamellen:
ausgebuchtet angewachsen, stark untermischt, breit, Schneiden feinschartig, fuchsig-ocker

Stiel:
Ø 5 mm x 40 mm lang, langfasrig, zur Basis hin ein wenig hohl, durchgehend bereift (zur Spitze hin stärker), außen und innen schwarzbraun - nach oben hin etwas heller werdend

Geruch: ohne
Geschmack: nussig-grasig, leicht adstringierend

Sporen:
ellipsiod, sehr hyalin, Melzers = neg.,
(7,0)...8,60...(9,8) x (3,7)...4,14...(4,9) aus 14 Messungen

Zystiden:
ÜBERALL, Prototyp siehe nächstes Foto, wie Eiszapfen mit geblähter Basis, teilw. mit Inhalt, der in Melzers gelbbraun wird. Die meisten Zystiden befinden sich am Stiel, die wenigsten auf den inneren Lamellenflächen, d.h. sie sind nicht nur auf der Lamellenschneide, sondern auch drumrum, aber etwas entfernt von den Schneiden findet man sie nur selten. Auf der HDS sind sie sehr unterschiedlich lang.

Ist das nicht der Hit?
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So sehen die Lamellenschneiden mit ihren Zystiden unter Auflicht (20/80x) aus:
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Schnitt durch den Lamellenansatz (80x), man beachte, dass die Färbung bis in die Lam.-Trama reicht:
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Schnitt durch die Fruchtschicht/Lamelle (320x):
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Cheilozystiden in Melzers (800x):
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Sporen auf der Fruchtschicht (800x):
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Schnitt durch den Stiel (80x):
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Massig Kaulos auf dem Stiel (kongorot, 320x):
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Selbige in "groß" (kongorot, 800x):
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So sehen die Zystiden auf der Huthaut aus (kongorot, 800x):
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Ich denke hier im Prinzip schon an einen der nicht-wurzelnden Rüblinge, komme aber mit dem GPBW-Schlüssel irgendwie nicht weiter. Vielleicht ist es ja auch was ganz anderes... Was meint Ihr?

Viele Grüße – Rika

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