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Entoloma vernum mit Fragen

Geschrieben von: Harald Andres Schmid
Datum: 25. April 2016, 10:25 Uhr


Hallo, zusammen,

Wir haben uns in der Mikroskopgruppe
gestern Sonntag einen Nachmittag Zeit genommen,
eine Nolanea genauer und detailliert anzuschauen.

Da tauchen natürlich Fragen auf.
Wir haben deutliche Abweichungen zu den Angaben in der Literatur.
Hat jemand mirkoskopische Erfahrungen mit der Art?

1. Schnallen:
Wir haben in der Huthaut keine Schnallen,
in den Tramahyphen in fünf Präparaten 1 (!) Schnalle gefunden.
Laut Ludwig sind Schnallen
"im Hymenium reichlich, andernorts selten oder fehlend".
In Grosspilze Baden-Württembergs, Band 4, schlüsselt sich der Pilz
in Schlüsselschritt 19, S. 146 pauschal "mit Schnallen".

Pigment der Huthaut:
Wir haben nur spärlich intrazelluläres Pigment gefunden.
Laut Literatur sollten die Hyphen inkrustiert sein.
Grosspilze Baden-Württembergs, Schlüsselschritt 13, S. 146:
"Pigment inkrustiert, manchmal zusätzlich auch intrazellulär".
Ludwig: "Pigment in der HDS deutlich inkrustierend".
Funga nordica: "Pigment incrusting, sometimes in addition intracellular".
Gröger: 4a, S. 525: "Hh-Pigment inkrustierend, daneben meist noch intrazellulär."

Hutfarbe:
Siehe Abbildung.
Längere Zeit gründlich befeuchtet ist der Hut kastanienbraun.
Funga nordica: "Cap dark brown to almost black"
(Hut dunkelbraun bis fast schwarz).
Grosspilze Baden-Württembergs, 33, S. 147:
"Hut braun bis dunkelbraun".

Es war für die Mitglieder der Mik-Gruppe so nicht ganz einfach,
den Pilz ohne Anleitung und Hilfe zu schlüsseln.
Sie schafften es sofort mit "Gröger", da dort die Frage
nach den Schnallen entfällt, und die Frage nach den
Huthautpigmenten erst im letzten Schlüsselschritt auftaucht.

Entoloma vernum - Lundell - Gefurchtstieliger Frühlings-Glöckling

Ich freue mich, wenn jemand etwas dazu sagen mag.

Hier noch die vollständigen Ergebnisse unserer mikr. Untersuchung:

Huthaut mit spärlichem, intrazellulärem Pigment, ohne Schnallen,
Sporen im Schnitt 11 Tausendstel, heterodiametrisch, Q = 1.4,
mit 5-7 ausgeprägten Ecken,
Tramahyphen lang, bis 600, mit schlanken Enden,
Septen ohne Schnallen (1 Ausnahme),
Basidien 4-Sporig,
Kaulozystiden an der Stielspitze zylindrisch, einige schwach keulig.
Cheilozystiden keine gefunden

Lieben Gruss, Harald Andres

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