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Re: Welches Samthäubchen → Glockenschüppling

Geschrieben von: Andreas
Datum: 3. April 2017, 20:25 Uhr

Antwort auf: Re: Welches Samthäubchen → Glockenschüppling *PIC* (UmUlmHerum)

: _____________________________________________________________

: Hallo Andreas & Hias,
: herzlichen Dank für Eure prompten Antworten!

: Also ein Glockenschuppling ist das – mit dieser Gattung hatte ich bisher noch
: nichts zu tun. Zur Ehrenrettung war ich mit Samthäubchen immerhin sehr
: dicht dran ;-). Eigentlich hätte ich mir denken können, dass die Hüte für
: eine (echte) Conocybe zu weit aufgeschirmt sind. Gibt es (echte) Conocybe
: mit Velumflöckchen am Hutrand? Oder ist das ein Trennmerkmal zu
: Pholiotina?

: Was nun die Art-Frage betrifft, so werde ich wohl oder übel die Cheilos
: anschauen müssen. Meine 3 Frk. habe ich gerade zum Trocknen gelegt... dann
: geht es erst in der Karwoche weiter, wenn ich wieder zuhause bin.

: Nachdem, was ich im Netz über Ph. vestita gesehen habe, sollte der Behangene
: Glockenschüppling schon recht struppig sein (siehe insbesondere das Bild
: bei pilze-deutschland?!). Deswegen tendiere ich im Moment eher zu Ph.
: brunnea, dem Zwitter-Glockenschüppling. Bei den Beschreibungen der
: jeweiligen Standorte hatte ich mir Aufschluss erwartet, nachdem mein Fund
: ja auf dieser ausgesprochen nährstoffhaltigen "Miste"
: (Brennnesseln) wächst?! Weiß jemand, ob die Hygrophanität ein Trennmerkmal
: zwischen diesen beiden Arten ist?

: Viele Grüße – Rika

: P.S.. Als Dankeschön noch ein OffTopic-Bild vom derzeit "blühenden"
: Bärlapp – es gab ja trotz fehlender Pilze viel zu sehen...

Hallo Rika,

Velum ist das makroskopische Trennmerkmal zwischen Conocybe und Pholiotina - Conocybe hat nie welches, Pholiotina am Hutrand odr als Ring, aber oft sehr vergänglich. Pholiotina hat nicht so einen bereiften Stiel wie die Conocybe-Arten aus der Sektion mit nur kopfigen Stielzystiden, aber da gibt es eine oder zwei Ausnahmen bei Pholiotina die eben doch bereift sind (subnuda z.B.).
Mikroskopisch ist es die Form der Cheilozystiden, wobei die von brunnea denen von Conocybe ziemlich ähneln, daher der deutsche Name "Zwitter-Glockenschüppling".
Für mich ist das spärliche Velum, das so schmale schlanke Zacken bildet, fast wie feine Stacheln, das Erkennungsmerkmal für brunnea, aber ich prüfe so gut wie immer mikroskopisch nach.

Ökologisch kommen alle Pholiotinen an nährstoffreichen Stellen vor, wie Wegränder, Holzlagerplätze, gestörte Stellen in und außerhalb von Wäldern, auf stark vermulmten Laubholzstämmen, und eben auch auf Kompost.

Die Gattung ist eine ideale Mikroskopieanfängergattung, weil sie überschaubar ist in der Artenzahl, die Merkmale in der Regel gut sichtbar und eindeutig interpretierbar sind, und daher nicht nur die Gattung einfach bestimmbar ist (hymeniforme HDS!!) sondern im Normalfall auch die Arten problemlos bestimmbar sind.

beste Grüße,
Andreas

beste Grüße,
Andreas

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