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Re: Dazu eine weitere Frage in die Runde

Geschrieben von: Tricholomopsis
Datum: 8. März 2018, 00:04 Uhr

Antwort auf: Dazu eine weitere Frage in die Runde (Fulgor)

Servus Thomas,

es gab die erste Rhabdomyolyse bei einem Menschen durch Röhrlinge (Verzehr von Rotkappen). Dennoch wird niemand den Steinpilz oder die Rotkappen als ernsthaft giftig deklarieren.

Wenn man aber weiß, dass er Rhabdomyolyse auslösen kann (kann - nicht muss), warum sollte man dann nichr davor warnen? Man muss ja nicht täglich kiloweise Steinpilze "fressen". Pilze sind eine sehr gute Beilage, aber eben kein Hauptgericht.

Mir selber ist es völlig egal, wie viele Steinpilze du täglich verdrücken willst. Ich sammle dir da nichts weg, da ich eh kaum Steinpilze esse, geschweige denn sie gezielt zum Essen suche.

Beim Grünling gab es Todesfälle - und viele Vergiftungen in Frankreich, Polen und auch mindestens eine in Deutschland. Beim Steinpilze gab es das noch nicht.

Du eckst aber nicht an, keine Sorge.

Nebenbei bemerkt - beim Kahlen Krempling haben auch viele Gift und Galle gespuckt, als der als potentiell tödlich "gebrandmarkt" wurde. Die Reaktionne gleichen sich irgendwie immer und immer wieder. Dass es relativ aktuell zwei Fälle von Kremplingssyndrom mit einem Todesfall und einem sehr schweren Verlauf hier bei uns in Deutschland gab - trotz sofortiger intensivmedizinischer Behandlung - ist dabei besonders tragisch. Es unterstreicht aber die Problematik von manchen ehemaligen Speisepilzen, auch wenn das hier nicht ganz vergleichbar ist.

Ich kläre jedenfalls über die potentiellen Gefahren auf und kläre dabei auch auf, dass man Steinpilze natürlich essen kann, aber eben nicht täglich und in zu großen Mengen - so auch in meinen Publikationen (z. B. Guthmann / Hahn / Reichel). Dich müsste das freuen, denn wenn sich das Wissen durchsetzt, bleibt mehr für dich übrig, da nicht mehr so viel auf einmal weggefuttert werden dürfte.

Ach ja, was Nager angeht - die sind ziemlich unempfindlich, was Rhabdomyolyse betrifft, weshalb man die Tierversuche eben nicht eins zu eins auf den Menschen übertragen kann. Die Mengen, die die armen Mäuse und Ratten in den Versuchen fressen müssen, sind gigangtisch. Für Menschen reichen deutlich geringere Mengen, um Rhabdomyolyse auszulösen.

Es sind übrigens nicht nur Steinpilze, sondern auch Rotkappen und diverse Täublinge, die Rhabdomyolyse auslösen können (siehe oben).

Inwiefern du Studien für fragwürdig erachtest, obwohl du sie offenbar noch nicht einmal gelesen hast, musst du mit dir ausmachen. Menschen sind so, ich weiß...

Ebenfalls nix für ungut,
Christoph

: Hallo Jens und euch Allen

: Ich möchte ja hier nicht anecken, aber inwieweit kann man dieser Quelle
: ernsthaft vertrauen? Welche Aussagekraft haben Versuche an Mäusen und/oder
: Ratten auf die "giftigen" Ergebnisse am Menschen? Wollt ihr mir
: die Steinpilze als potenziell gesundheitsschädlich verkaufen, damit ihr
: selber mehr sammeln könnt? Ich halte die "Ergebnisse" der Studie
: für fragwürdig und nicht auf den Menschen übertragbar. Die Nager wären
: wohl schon ausgestorben wenn da was dran wäre. Die fressen mir ja häufig
: alles weg ;-)

: Nichts für Ungut und noch einen schönen Abend

: Thomas

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