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Re: Fotostrecke B: Oktober - Diskussion

Geschrieben von: UmUlmHerum
Datum: 29. November 2018, 01:33 Uhr

Antwort auf: Re: Fotostrecke B: Oktober - Rest *PIC* (Fiedelmaxe)

: Hallo Rika,

: ich wiederhole mich- wunderbare Bilder, vielen Dank für das Zeigen !

: Die ersten drei sind ja sehr eindeutig- der Schleimfuß ist mit der Cortina
: wirklich ein Schmuckstück.
: Nr 4. ist beeindruckend, möchte ich gerne auch einmal finden- der sollte
: übrigens doch eher bei den "Bläulingen" eingeordnet werden
: anstatt in seiner jetzigen Gattung ;-)

: Nr. 5 wage ich mal einen "Blindschuss" - Psathyrella olympiana, der
: würde jedenfalls auf Laubholz passen.

: Nr. 7 C.c., bei mir leider dieses Jahr nicht gefunden, sonst aber immer.

: Bei Nr. 9 bzw 10 kann ich zu den Sporen nix sagen, da ich davon nichts
: verstehe; aber makroskopisch scheint mir links eher C. atramentarius und
: link ev. C. acuminatus zu sein.

: Der Habitus ist ja vergleichbar, nur ist Zweiterer gewöhnlich etwas
: schmächtiger und typischerweise kaum gefaltet. Ich habe einen solchen
: Tintling fast identisch kützlich bei Kloster Eberbach gefunden, den ich
: unter Vorbehalt als C. acuminatus angesprochen habe- die meist deutlich
: dunkel abgesetzte Mitte ist ja auch bei deinen Exemplaren zu erkennen.

: Bin gespannt, ob andere hier noch mehr wissen.

: Beste Grüße,
: Sebastian
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Hallo Sebastian,

ja, ich war auch gespannt, ob andere mehr wissen – wissen sicherlich, aber wohl keine Lust zu schreiben.
Dir auch wiederum ganz herzlichen Dank für Dein Kompliment – in solchen Fällen freue ich mich auch gerne öfter ;-)

Hier der Vollständigkeit halber eine kurze Namensliste, um dann noch auf die zwei/drei Problemfälle etwas näher einzugehen:

Nr. 1: Runzeliggeriefter/Lilastieliger/Honig-Schleimfuß (Cortinarius stillatitius)
Nr. 2: Trompeten-Pfifferling (Cantharellus tubaeformis)
Nr. 3: Geselliger Glöckchennabeling (Xeromphalina campanella)
Nr. 4: Stahlblauer Rötling (Entoloma nitidum) – ein Bläuling mit rötlichen Sporen ;-)
Nr. 5: Über diese Psathyrella schreibe ich Anschluss noch was
Nr. 6: Bitterer Saftporling (Postia/ehem. Oligoporus stiptica)
Nr. 7: Dorniger Stachelbart (Hericium/ehem. Creolophus cirr(h)atum) – dazu hatte ich Doris schon ausführlicher geantwortet.
Nr. 8: Rosaroter Wachsporling (Ceriporia excelsa)
Nr. 9/10: Die obskuren Faltentintlinge (Coprinopsis spec.)

Zu den Mürblingen auf Eiche (Nr. 7):

Ich hatte zwar 2 Frk. mitgenommen und fest vor, sie unters Mikro zu legen... aber bis ich dazu kam, war die Teile im Kühlschrank zu vergammelt. Als ich nächste Mal zum Standort kam (3 Wochen später), war nix mehr da :-(
Deswegen bin ich auf Mutmaßungen angewiesen. Leider gibt da einige mögliche Kandidaten. Psathyrella olympiana denke ich weniger – zuwenig Velumreste. Im näheren Dunstkreis wären dann noch P. fibrillosa und P. squamosa etc. Durch den Standort auf morscher Eiche und das fetzig am Hutrand hängende Velum tendiere ich zu Psathyrella spintrigeroides, aber ohne Mikro bleibt es eine Vermutung. Vielleicht kommen sie nächstes Jahr wieder – dann sind sie fällig. Hier noch ein paar Fotos, vielleicht gibt´s ja doch noch eine Meinung dazu?!

Bild
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Zu den Faltentintlingen (Nr. 9/10: Coprinopsis):

Makroskopisch würde doch jeder sagen, das sind zwei verschiedene Arten. Wenn ich nur die Sporen anschaue, dann wäre es eine Art... Über diese Kollektionen habe ich mich mit Pilzmel-Andreas sowie Lothar K. ausgetauscht. Andreas sagt, "es ist genetisch gesichert, dass atrametaria, romagnesiana und acuminate selbstständige Arten sind, wobei sich der erste noch in zwei spalten könnte (die squamosa ist verdächtig). … In der Genbank tummeln sich in diesem Komplex zahlreiche falsche Bestimmungen (was niemand zu verübeln ist). … Die Truppe um atramentaria ist wirklich kompliziert, weil sich alles mögliche überlappt. Drum gibt es ja verschiedene Meinungen hierzu. Ich halte mich da lieber erst mal aus der Diskussion raus." Lothar nennt, solange da nix Genaues bekannt ist, sie alle Coprinopsis atrametaria s.l., damit ist man auf alle Fälle aus dem Schneider ;- Coprinopsis acuminate hat m.E. viel weniger + vergängliche Schüppchen auf dem Hut. Den im unteren Drittel abgesetzten Stiel können mehrere Arten, m.E. aber nicht atrametaria. Andreas-Pilzmel empfiehlt, solche Funde gut zu dokumentieren + sequenzieren zu lassen, damit mal ein paar besser belastbare Daten zusammenkommen.

Ich für meinen Teil sehe in der rechten Kollektion typische Graue Faltentintlinge (Coprinopsis atrametaria), zu der linken Kollektion würde ich gerne Braunschuppiger Faltentintling (Coprinopsis romagnesiana) sagen.

Schon wieder so spät ... guten Nacht – Rika

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