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Pilze Pilze Forum Archiv 2000
Genial!
Geschrieben von: Interhias Antwort auf: Re: Gyromitrin/Helvellasäure (tom)
Datum: 12. November 2000, 11:28 Uhr
: Hallo Interhias, : In meinem "Mitteleuropäische Giftpflanzen und ihre Wirkstoffe" von
Servus Tom! Das finde ich absolut überzeugend und deckt sich auch in etwa mit der Aussage des von mir erwähnten Russen (Dodik): "In der westlichen mykologischen Literatur wird die Meinung vertreten, daß Morcheln Speisepilze bester Qualität (Delikatessen) seien, die vor der Zubereitung nicht abgekocht werden müssen. In diesen Büchern ist nachzulesen, daß man früher davon ausging, daß Morcheln die giftige Helvellasäure enthalten, später habe sich aber herausgestellt, daß es die Helvellasäure nicht gibt und man eine Mischung ungiftiger Säuren für die Helvellasäure hielt." Mir ist allerdings schleiereulenhaft, wieso der Russe und offenbar auch westliche Autoren die nicht existierende Helvellasäure auch den Morcheln in die Schuhe schieben, wo doch allein ihr Name schon darauf hindeutet, daß man sie ursprünglich nur mit der Familie Helvellaceae, also mit den Lorcheln in Verbindung brachte. Fakt ist wohl, daß die Helvellasäure nicht existiert, bzw. identisch ist mit dem Gyromitrin, das es wiederum nur in Lorcheln gibt. Jetzt müßte man nur noch rausfinden, ob demnach auch die Gattung Helvella, also zum Bleistift Herbst- und Grubenlorchel Gyromitrin enthalten, worauf die Verdächtiungen von Markus Flück im Kosmos Pilzführer, die Herbstlorchel sei roh genauso giftig wie die Frühjahrslorchel, hindeuten.
Vielleicht sollte man im Dienste der Wissenschaft dem Kardinal Ratzinger mal ein paar rohe Bischofsmützen ins Müsli mischen, der hätte es wenigstens nicht weit in den Himmel, falls was schiefgeht. ketzerisch
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