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Pilze Pilze Forum Archiv 2003
Re: Bitte nicht abschneiden...
Geschrieben von: Christoph Antwort auf: Re: Bitte nicht abschneiden... (ajuga)
Datum: 13. Mai 2003, 20:59 Uhr
: Wer Pflanzen mit Pilzen vergleicht, macht schon den ersten großen Fehler!! Aha, wie du meinst... Was darf man denn überhaupt vergleichen? Also Pilze nicht mit Pflanzen, obwohl beide Lebewesen... mit Stoffwechsel, der auf den selben Prinzipien aufbaut, beide mit DNA. Darf man die dann auch nicht vergleichen?! Aber wenn du meinst... Wenn man etwas nicht darf, oder besser: was sehr schwierig ist, das wären Homologien zu suchen zwischen Pilz und Pflanze. Und dass man ein Meiosporangium (also die Basidie im Fruchtkörper) nicht mit ner Frucht vergleichen kann (wieder besser: nur zu einem bestimmten Grad, denn die Frucht verbreitet einen Embryo, man müsste quasi den Pilzfruchtkörper mit den Staubblättern vergleichen - wobei ja Pilze allerdings keine Trenung in Makro- und Mikrosporangien vorgenommen haben, wie die Pflanzen etc...... also ich kann sehr viele Punkte finden, wo man Pilze und Pflanzen, oder Pilze und Tiere oder Tiere und Pflanzen vergleichen kann)... aber das wirst du im Studium ja irgendwann mal durchnehmen (du studierst Bio, habe ich gelesen?!). : Meinst Du! Das haben dir wohl die Pilze erzählt... ;-)) Nicht erzählt. Aber es gibt eine Reihe von Untersuchungen zm Wachstum von mycelien. Wir forschen in München u.a. in einem SFB an der Chose, wie sich Mycel im Boden ausbreitet, etabliert, wie es wächst etc. Wie man es in Kultur bekommt und Mykorrhizen anzüchtet... : Eher selten fehlen beim Abschneiden die wichtigen Merkmale, um einen
Schade! Warum NUR essen? Wieso nicht mal wagen, seltene Funde, über di man sich freut, auch zu kartieren, oder Spezialisten zu geben??? Man kann da auch viel gutes tun (es gäb kaum Naturschutzgebiete ohne solche "Ausnahmesammler", die nicht nur essen, sondern auch bestimmen wollen). Wenn man die Natur schonen will, wie du, warum sammelst du dann? Züchte im Keller Champignons und lass die Pilze ganz stehen. Was die Pilze nämlciuh wirklich nervt, ist, dass einfach ihre Ausbreitungseinheiten (sind ja keine Organe, da keine Gewebe -> Vorgriff gegen Beckmesserei, wollte nämlich erst Ausbreitungsorgane schreiben) wegnimmt. Nicht das verletzen des Mycels ist "tragisch", wenn dass das verhindern der Sporenausbreitung. Zum Glück ist aber auch dieser Impact fast gleich null, was Daueruntersuchungen in der Schweiz belegen... : Also bitte realistisch bleiben. Mir geht es um den normalen Sammler der
Ich will auch gerne futtern, bin ich also doch normal nach deiner Einteilung???? :: Ganz einfach. Dem Pilz ists nämlich völlig : Der Beweis fehlt. Was ist für dich ein Beweis??? Soll ich dir Literaturzitate schicken??? Würdest du dir die Arbeit machen, nachzulesen? Da müsste ich erst mal suchen, was man alles als Zitat bringen kann... direkte WErfahrungswerte anhand jahrelangen Sammelns und auch stechesn von Mykorrhizen wie auch die Erfahrung an der LMU München erkennst du ja nicht an... : Das ist den meisten Pilzessern völlig wurscht und nur für Fanatiker traurig! Fanatiker??? Schade, dass man als naturinteressierter (und nicht nur Kochtopfmensch) gleich ein Fanatiker ist... eigentlich kann man sich da jegliche Diskussion schenken. Traurig.
: Manche putzen die Fruchtkörper an der : Ähhm. Ich bestimme die Pilze meist vor dem Putzen. Solltest du vielleicht
Danke für den Tipp. Ich putze nur Speiseschwammerl. Und die kann ich auch grad noch bestimmen, denke ich. Aber denk trotzdem mal über die Giftchampignons nach. Nicht nur Fanatiker sammeln sowas, auch die "braven" Pilzköche. Na, dann sollen sie halt alle weißen Champis abschneiden. Ganz wie du meinst...
: Nicht ganz... : Der Pilz reagiert auf den starken Stress, in dem er alle Energie in die
Dann erkläre mir bitte, wie du das begründest. Konkret bitte. Und unterscheide bitte zwischen Mykorrhizapilzen und saproben. Erstere haben Energie en masse, weil sie den Zucker vom Baum bekommen.... letztere oft auch, weil ihr Substrat sehr reichhaltig ist. Trotzdem gibts unterschiede. Drum sind viele Ektomykorrhizapilze mit großen, energieaufwändigen Fruchtkörpern gesegnet.
: Wenn er dann vermehrt Sporen an dieser Stelle freigesetzt hat, wird er mit
Nimm mal nen Steinpilz. Myceldurchmesser 15 Meter. Und einen ausgedrehten Fruchtkörper (Verletzung = 4 qcm). Und er kämpft ums Überleben *grins*. Jetzt wirds rein mathematisch schon sehr skurril. Bitte Argumente, warum er denn ums überleben kämpft?????????????
: Mein Aufruf: In die Natur sollte generell so wenig wie möglich eingegriffen
Gut, dann hör doch bitte auf, Speisepilze zu sammeln. Anscheinend willst du ja nur einseitig die Natur als Ernährungsmittel ausnutzen, dich aber gar nicht für deren Vielfalt und den Erhalt der selben zu interessieren... Traurig. Ich bin für aktiven Naturschutz. Ich lebe auch davon, da ich das u.a. als Beruf mache. Aber Schutz so, wie's sinnvoll ist. Und bitte auf Argumente aufgebaut. Nicht mit solchen Larifarisprüchen. Unbd ich will auch niemanden vom Sammeln und Essen abhalten, mache es ja selber liebend gerne. Aber ich fände es schön (und fast immer ist es auch so), wenn sich die "reinen" Esser auch von der Vielfalt packen lassen, und mal mahr als nur Steinpilz und Marone ansehen.
: Es ist reiner Aberglaube, dass es wehtuen würde, wenn ich Christoph jetzt das
Hm, jetzt haben wir wirklich nen Vergelichsfehler. Mein Bein ist nicht mit Pilzzellen zu homologisieren. Ich bestehe aus echten Geweben, Pilze prinzipiell aus reinen Zellfäden (nennt man Hyphen). Also prinzipiell immer nur mit einzelnen, hinten über Querverbundenen Spitzenzellen, die einseitig wachsen. Also mit Einzellern zu vergleichen, wenn die Zellen nach der Zellteilung hinten nicht abreißen würden. Das hochentwickelte Gewebevielzeller ne geringere Reproduktionsmöglichkeit haben, als einfachere (z.B. Plathelminthes) solltest du auch schon wissen *grins*.
Nur des Vergleichs wegen... Gruß
: ajuga
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