: Vielleicht warte ich aber auch ab, bis wer anders Ton gibt.

Scheint sich mal wieder keiner blamieren zu wollen. Egal, ich habe damit
angefangen und nun...
...meine Theorie; siehe auch anhängendes Bild.

Zuerst: völlig in die Irre führend, der kontrastreiche Farbübergang an der
Stielspitze, der immer mal wieder bei dieser Art zu beobachten ist.
Übrigens die einzige aus der Subsektion pessundata, bei der ich das je
beobachten konnte.
Und immer wieder dafür sorgt, daß diese Art bei Pilzausstellungen unter
Tricholoma albobrunneum (grusel!!!) abgelegt wird.

Damit wäre die erste Katze aus dem Sack. Ich denke nicht, dass es sich hierbei
um eine der fastberingten Arten (subgenus subannulata) handelt.

Der Kontrast dürfte vielmehr dadurch zustande kommen, daß bei den Pilzen
im jungen Zustand beinahe Berührung zwischen Hutrand und Stiel bestand.
Durch die Sonneneinstrahlung der vergangenen Tage (da war doch hoffentlich
Sonne, Iris?) bräunten die der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzten
Teile stark, während der verborgene Teil weiß blieb.

Anders bei den Arten, bei denen direkte Berührung statt fand. Dort sollten Teile
des Hutrandes am Stiel haften bleiben, was dort für die berühmte Pseudoringzone,
ähnlich einer Cortina, sorgt.

Die zweite Katze lasse ich aufgrund der angegebenen Indizien aus dem Sack.
Bei T. ustale sollte man solche Übergänge noch am ehesten beobachten können.
Nur stehen diese in der Regel in schattigen Buchenbeständen.
Tricholoma stans macht fast immer gleichfarbene Stiele und bekommt nur in
Ausnahmefällen mal den Hutrand zum Stiel hin. T. tridentinum (pessundatum sl)
hat in diesem Stadium nahezu weiße Stiele.

Die Ränder von Feldwegen werden außerdem extrem selten von Kiefern und Buchen
gesäumt. Dafür stehen dort gerne Pappeln oder auch Espen.

Daher mein Ansatz: Pappelritterling. Eventuell auch die forma campestre,
die nicht bei Pappel, sondern bei Espe wachsen soll, und weniger büschelig
auftritt. Diese soll sich auch durch rote Färbung unter der Hutscheibe von
der Typusart unterscheiden (Bon).
Ansonsten auch noch der Geschmack der, bei allen übrigen Arten der Sektion,
stets mehr oder weniger bitter ist.

Ich gebe hier jedenfalls 90% für T. populinum.

Güßlis Ingo

p.s. zum Bild: es ist aus 2008 und der Felix hatte das hintere Exemplar,
glaube ich, noch etwas besser erwischt.