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@ Marcel und Joschi

Geschrieben von: Thomas Pruss
Datum: 21. Oktober 2014, 21:58 Uhr

Antwort auf: Re: Rosablättriger Egerlingsschirmling (Joschi Siembida)

Moin ihr beiden,
Marcel, das kann natürlich sein, wenn ich den ganzen Tag über Grüne Knollis einsammle (Flammer/Horak schreiben von GROSSEN Mengen), dass ich dann Giftspuren an den Händen habe. Und wenn ich dann die Hände ablecke, einen Effekt bekomme.
Nur: Über die Haut Amanitin aufzunehmen halte ich schlichtweg für ausgeschlossen. Schau dir bitte mal das Molekül in der Wikipedia an:
http://de.wikipedia.org/wiki/Amatoxine
Das hat ein molare Masse von über 900g/mol und ist "riesig". Es kann nicht durch die Haut diffundieren. Selbst so ein winziges Molekül wie Wasser gelangt nicht durch die Haut in den Körper. Wäre dem so, bräuchte man ja nicht mehr zu trinken, und könnte seinen Wasserbedarf durch ein augedehntes Wannenbad decken. ;-)
Selbst durch die Mundschleimhaut kann es nicht gelangen, obgleich hier ja schon Stoffe aufgenommen werden können (z. B. Traubenzucker oder Medikamente).
Wäre die Situation wirklich so dramatisch wie beschrieben, wäre die Anzahl von Vergifteten erheblich höher als sie ist. Und was glaubst du, was das für Schlagzeilen in den Medien gäbe! Blödzeitung: "Der Tod kam durch die Hände!" oder "Tod durch Handauflegen – Pilzsammler tötet ohne Pilze" Oder so ähnlich ;-)
Was die Sporen angeht, Marcel, so bin ich deshalb darauf eingegangen, weil ich des öfteren gefragt werde, ob man sich an den Sporen vergiften kann. Kann man nicht! Jedenfalls nicht über den Verdauungstrakt. Dass man sich ’ne Staublunge oder schlimmeres einhandelt, wenn man einen Sack voll Sporen einatmet, steht auf einem anderen Blatt

Was die Verschmutzung der Hände angeht, Joschi, so läuft es auf das oben Gesagte hinaus. Wer leckt sich schon seine schmutzigen Quanten ab?! ;-) Und was Kinder angeht, die mit in den Wald zum Pilzesammeln gehen, so berichte ich aus eigener Erfahrung: Meine Enkelin ist 3 Jahre alt, aber das Verbot, irgendwelche Pilze ohne meine oder der Erlaubnis ihrer Eltern anzufassen, hält sie ein. Ich sehe hier auch nicht die Gefahr einer Pilzvergiftung, sondern eher (und das kam vor, ging aber zum Glück sehr glimpflich aus) die Vergiftung durch Pflanzen. Meine Enkelin hatte nämlich in der Kita Pfaffenhütchen gegessen. Hier sehe ich die (Groß-)Eltern in größter Verantwortung!
Und was das Sammeln selbst angeht: Wer Giftpilze zusammen mit essbaren in einen Korb legt und nicht trennt, der muss mal mit den Konsequenzen leben. Das tut man einfach nicht, und wenn ich Leute mit auf meine Exkursionen nehme, weise ich sie sehr nachdrücklich darauf hin: Die Guten ins Körbchen, die Schlechten in die Dose …
Ich halte das vom Anfang meiner "Pilzlerkarriere" so, auch wenn ich anschließend wegen Platzmangels im Korb (wg. der ganzen Dosen mit "Bestimmlingen") kaum Platz für "Fresslinge" habe. Aber da meine Frau meistens mit kommt, werden wir abends immer satt! ;-)

Grüßlis
Thomas

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