Hallo alle,

als Pilzsachverständiger (sogar nach DGfM-Richtlinie) und als Sammler, der seit ca. 50 Jahren durch die Wälder streift, hat man natürlich reichlich Pilz-Erfahrung und kennt sich so 'richtig gut aus'.

Man weiß also schon vorher ganz genau, was und wie viel man am jeweiligen Tag finden wird. Eine kurze Rekapitulation der Wettersituation der letzten 14 Tage (Wind, Niederschläge, Temperaturen - bei einigen wird sogar die Mondphase mit einberechnet) genügt, und man kann beinahe aufs Gramm genau vorsagen, wie viel Steinpilze, Pfifferlinge etc. im Korb landen werden.

Zum Beispiel wollte ich letztes Wochenende die berühmte Runde um den Blutsee unternehmen. Meine diesbezüglichen Vorüberlegung sagten mir in etwa folgendes: wüstenhafte Trockenheit seit mehreren Wochen, Temperaturen der letzten Tage über 25 Grad - ergo: ich werde nichts, aber auch gar nichts finden. Folglich blieben Kamera und Korb im Auto und ich drehte (reichlich unlustig) meine Runde. Natürlich hatte mich mein Instinkt nicht getrogen und ich fand überhaupt nichts - ähem … außer einigen Sommersteinpilzen, Anhängselröhrlingen, Flockenhexen, Frauentäublingen usw.

Nun, an diesem Wochenende sah es jetzt ganz anders aus. Nachdem am vorigen Wochenende ja doch einiges zu Finden war, nachdem wir (endlich) reichlich Niederschläge hatten und die Temperaturen im idealen Bereich schwankten, war klar, dass ich mit reichlichen Funden rechnen konnte. Also: diesmal mit Kamera und Korb (sollte ich vielleicht sogar den richtig großen Korb nehmen?) in den Wald. Der Erfolg gab mir wieder recht: zwei absolut zerfressene Frauentäublinge (könnten auch R. vesca gewesen sein) und jede Menge … nichts.

Wieder einmal überlege ich, mein Hobby zu wechseln - Briefmarken sollen angeblich sehr solide und vorhersehbar sein. Oder vielleicht eine Sammlung aus mittelalterlichen Ziegelsteinen?

Beste Grüße
Thomas '42' Wallner