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Fälbling aus den Alpen

Geschrieben von: interhias
Datum: 28. Februar 2016, 08:51 Uhr


Servus zusammen,

in einem alten Fichtenbestand auf 1250 Metern in den Alpen habe ich im Juli letzten Jahres ein paar Fälblinge gefunden, die ich nicht so recht einordnen kann. Die Pilze wuchsen direkt an einem Bach unter einem dichten Pestwurzdach.

Cheilozystiden:

Sporen, Maße: 12,4 x 6,6 (11-13,3 x 6,2-7,3), Q=1,86

Und nur wenig Meter entfernt eine höchstwahrscheinlich konspezifische Kollektion mit allerding etwas kürzeren Sporen:

Die vor allem bei der 2. Aufsammlung sehr ausgeprägten dunklen Hutfarben passen am besten zu H. nigellum. Die Bestimmungsalternative wäre H. monticola, die mikroskopisch sehr ähnlich zu sein scheint. Es wäre nicht weiter erstaunlich, wenn boreal verbreitete Arten auch auf über 1000 m in den Alpen wachsen. Nach Vesterholt (FNE3) wachsen diese Arten normalerweise bei Laubbäumen. Das bei Fichte häufige H. mesophaeum kann hier wohl aufgrund der Sporenform und –größe ausgeschlossen werden.

Vielleicht hat jemand in der Runde ähnliche Funde gemacht?

Hier noch eine Beschreibung zur 1. Aufsammlung:
Funddaten: 26.07.2015; MTB 8431-1-3-2, 1250 m; D – By – Füssen, Buching, Kenzenhaus; Kenzenmoos; am Kenzenbach südlich der Bergwachthütte; direkt am Bauchufer unter hoher Krautschicht (Pestwurz); im reinen, alten Fichtenbestand, auf sandig-kiesigem Boden; zwei Fk;

Hut: bis 1,5 cm breit, schwach klebrig, typisch zweifarbig; Hutrand jung durch Cortina mit dem Hut verbunden;
Stiel: bis 4,5 x 0,2 cm, basal gleichdick; cremebeige, oben beschürfelt, sonst längsfaserig; mit deutlicher Velumabrisszone, Velum aber unauffällig, als feinfilziger bis faseriger, bisw. schwach gelblich verfärbter Überzug;
Lamellen: schwach ausgebuchtet und breit angewachsen, normal gedrängt, ockerbraun; Schneiden grob weißflockig;
Fleisch: sehr unterschiedlich creme, beige,hellbraun, in der Stielbasis dunkelbraun;
Geruch: rafanoid;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Cheilozystiden: überwiegend lageniform mit mehr oder weniger stark ausgeprägtem Bauch, bisw. auch zylindrisch und sehr schlank, ca. 31-61 x 5-12;
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen;
Sporen: amygdaloid, fein warzig, im Umriss rau, schwach dextrinoid, ockergelb in KOH, O2-3, P0, D1, Maße: 12,4 x 6,6 (11-13,3 x 6,2-7,3), Q=1,86 (1,74-2,05), 20 Sp. gemessen;

Und ein Link zu beiden vollständigen Dokus.

Beste Grüße
Hias

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