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Re: Bestimmungshilfe B. erythropus

Geschrieben von: Andreas
Datum: 23. Juli 2017, 15:05 Uhr

Antwort auf: Re: Bestimmungshilfe B. erythropus (krötenhocker)

: Hallo Andreas,

: Ich verstehe bis jetzt den Unterschied zwischen der Neubeschreibung von
: subvolemus als Art und deiner Varietätensichtweise bei Boletus erythropus
: var. junquilleus nicht. Bei beiden gibt es wahrscheinliche genetische
: Differenzen und ein differentes Farbmerkmal. Wo genau ist denn jetzt der
: Knackpunkt der unterschiedlichen Sicht auf die systematische Einordnung?
: Mutation kann es ja nicht sein. Die ist es ja sowieso immer.

: Mal ein anderer Gedanke. Wäre es nicht spannend zu schauen, wo sich bei (ich
: bleibe jetzt mal bei dem Namen) Boletus erythropus var. junquilleus die
: Mutation in der Genetik zeigt? Ist es auch in ITS, LSU oder womöglich in
: einem ganz anderen Abschnitt zu sehen? Kann man nicht genau über solche
: Merkmalsdifferenzen relevante Abschnitte der DNA finden?

: Und zurück... Wenn die Varietäten und Forma nicht beschrieben werden, läuft
: man dann nicht Gefahr, viel Zeit mit der Zuordnung von Funden zu
: verplempern, weil man sie eben nicht mehr einfach schlüsseln kann?
: Vielleicht hast du auch diese Anti-Forma-Meinung, weil du einen viel besseren
: Überblick als ich hast und die Forma kennst?

: LG, Jens

Hallo Jens,

ich bin bei L. subvolemus der (persönlichen) Ansicht, dass sich noch mehr Unterschiede findn lassen werden/würden, da das Taxon im Baum relativ weit von L. volemus entfernt steht.

Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass Varietäten beschrieben werden, gerade in punkto Kartierung ist es immer gut wenn sehr genau getrennt kartiert wird - zusammenschmeißen kann man Daten immer, aber auseinanderdröseln geht oft nicht mehr ....
Ich habe auch nie den Anspruch gehabt, da konsequent zu sein - es gibt sehr schöne und auffällige als Varietäten beschriebene Taxa - warum sie nicht entsprechend aufführen. Es gibt auch Taxa die ich weniger sinnvoll finde, weil ich Übergänge gefunden habe, z.B. bei den Albinos von Gelbem und Grünem Knollenblätterpilz. Wenn ich noch ein Fitzelchen Grün am Hut entdecken kann, dann ist es var. phalloides, aber wenn das Fitzelchen auch noch weg ist, dann ist es var. alba? Klingt nicht glaubwürdig. Aber möglicherweise gibt es Myzelien die genetisch fixiert immer weiße Exemplare hervorbringen. Aber wie soll ich die denn von "zufällig" weiß gebliebenen unterscheiden? Genetisch vermutlich möglich, aber ich habe keine Ahnung wie groß der Unterschied wäre und ob diese Information auf der ITS hinterlegt ist oder wo ...

Ich habe kein großes Interesse dran, mit aller Gewalt konsequent zu sein, und mich auf ein striktes Artkonzeot festnageln zu lassen. Es gibt meiner Auffassung nach einfach Merkmale die ich stärker gewichten würde als andere. Auch ökologische Unterschiede halte ich für wichtig, da ich denke dass sich hier "Sippen" am trennen sein könnten. Außerdem sollte man auch im Auge behalten, dass wenn wir nur EIN morphologisches Trennmerkmal finden, das nicht zwingend heißt dass es das einzige Trennmerkmal ist - vielleicht haben wir ja nur nicht genau genug hingeschaut, oder können es mit unseren Mitteln auch gar nicht.

beste Grüße,
Andreas

beste Grüße,
Andreas

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