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Re: Ausflocken von Baumwollblau

Geschrieben von: Schnuffel
Datum: 2. Mai 2014, 16:15 Uhr

Antwort auf: Re: Ausflocken von Baumwollblau (UmUlmHerum)

: ... das sind Sporen von Gyromitra ancilis! Ich habe dieses Bild doch nur eingefügt,
: um das Ausflocken von meinem Baumwollblau zu zeigen. Seither habe ich die Färberei
: mit BW-Blau bleiben lassen und verwende Brilliant-Kresylblau.
: Kann mir nicht noch jemand was über die Haltbarkeit oder einen anderen Grund für
: das Ausflocken sagen?

Hallo Rika,

so einfach geht’s nun doch nicht, ein Färbemittel durch ein anderes gleichfarbenes zu ersetzen. Da müssen schon die Färbecharakteristik und als deren Ursache die Struktur der Farbreagenzien einigermaßen übereinstimmen, und das ist bei Deinem Beispiel nicht der Fall. Baumwollblau ist ein Triphenylmethan-Farbstoff mit 3 negativen Ladungen und 1 positiver, d. h. das Molekül ist in der Summe 2-fach negativ geladen. Es färbt offenbar Cellulose sehr gut an, wie an seinem Namen zu erkennen ist. Es wird eingestzt zur Erkennug der Cyanophilie von Sporen, Verbesserung der Sichtbarkeit des Sporenornaments bei Täublingen und operculaten Ascomyceten. Brillantkresylblau hingegen ist ein Phenoxazin-Farbstoff mit 1 positiver Ladung, der zur Feststellung der Metachromasie von Sporen eingesetzt wird. Es ist also zunächst keineswegs zu erwarten, dass Du vergleichbare Ergebnisse erhältst, wenn Du Baumwollblau durch Brillantkresylblau ersetzt.
Wegen der Triphenylmethanstruktur des Baumwollblaus erwarte ich, dass dieses nur eine begrenzte Haltbarkeit besitzt, abhängig von der Lichteinwirkung und der Reinheit des Farbstoffs.
Mit Baumwollblau habe ich selbst keinerlei Erfahrung, da ich dieses noch nie eingesetzt habe. Ich verwende statt dessen seit Jahren Alphazurin A, das eine ähnliche Struktur aufweist und mir damals zugänglich war. Mehrere geprüfte rote Farbstoffe mit ähnlicher Struktur brachten gleiche Ergebnisse, doch wegen des besseren Kontrastes bin ich beim blauen Farbstoff geblieben.
Die Lösung von Alphazurin in Milchsäure ist mindestens 5 Jahre stabil (im braunen Fläschchen und im Dunkeln aufbewahrt).
Beim Einsatz des Alphazurins verzichte ich auf den Erhitzungsschritt. Das ist aber auch mit Baumwollblau möglich, wie Andreas Gminder vor ein paar Jahren im Forum berichtet hat. ( http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/parchive2007.pl?noframes;read=131849 ) Vielleicht muss man nur bei Verwendung von Exsikkaten erhitzen.

Gruß - Schnuffel

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