Hallo miteinander!

Am 2.8.18 gab es hier 14 Liter Niederschlag, just an diesem Tag musste ich nach Uffing am Staffelsee (Obb.) fahren und dann hören, dass es UmUlmHerum am nächsten Tag noch einmal ordentlich geregnet hat. In Uffing hatte es auch schon länger nicht mehr geregnet trotz Alpenvorland, das Moos knirschte unter den Füßen: Immer zur falschen Zeit am falschen Ort. Als ich am 9.8.18 wieder zurück in die Ulmer Gegend kam, "musste" ich sofort nachschauen, was ich verpasst habe - es sollten sich doch zumindest ein paar Leichen finden lassen, dachte ich.

Tatsächlich entdeckte ich gleich eine Leiche, die mich sehr gefreut hat: nach 2 oder 3 Jahren Pause wieder ein Satansröhrling am bekannten Standort! In diesem Zustand entwickelt er auch den typisch urinösen Geruch, im Umkreis von mehreren Meter wahrzunehmen.

(1) Boletus satanas

Auf Holz ließ sich einiges finden: lehmiger Untergrund + morsches Holz + ausreichende Beschattung. Dieser taufrische Schuppige Porling (Ø 20 cm) erstaunte mich aber schon, das Substrat ist noch recht fest und lag durchaus besonnt neben einer geschottreten Forststraße. Wäre nicht der kräftige Mehlgeruch/-geschmack gewesen, hätte der bewimperte Rand + das kleinvolumige Substrat auch auf den Sklerotien-Porling weisen können.

(2) Polyporus squamosus (nach alter Nomenklatur)

Unermüdlich kommen und gehen die Gelbstieligen Helmlinge...

(3) Mycena renati

Diese drei bemehlten Grazien standen im Dunklen auf morschem Holz:

(4) Mycena spec. – Tipps werden gerne entgegengenommen!

Nun ein paar Farbkleckse im Moos, Frischlinge...

(5) Pholiota flammans

Gleich um die Ecke standen in der feuchten, gut beschatteten Laubschicht eine ganze Kolonie der Knopfstieligen:

(6) Gymnopus confluens

Im Hintergrund auf den Buchenblättern gab es diese rosa-weißliche Anamorphe:

(7) Hat jemand eine Idee dazu?

Aber auch ohne Holz gab es Pilze – diese Psathyrella wuchs zahlreich auf nackter Erde, der Boden ist durch Waldfahrzeuge verdichtet und hält so eine gewisse Feuchtigkeit – Schatten voraus gesetzt:

(8) Psathyrella spec. – Tipps willkommen! Sie liegt noch im Kühlschrank zur weiteren Untersuchung.

In einem anderen Waldstück gab es auch ein paar Pilze, entweder vertrocknet oder auch frisch, dann aber sofort von den Schnecken bis zur Unkenntlichkeit abgefressen, so verschiedene Täublinge, Ockerfarbene Trichterlinge, 2 Stinkmorcheln, 3 Grünbl. Schwefelköpfe... Dann aber als OffTopic-Highlight diese riesengroße Schmetterlingsraupe, über fingerlang und 1cm dick. Ein bisschen schüchtern hat sie den Kopf eingezogen, dadurch fehlen noch ein paar cm zur Gesamtlänge, aber die "Augen" sind so noch größer:

(9) Erwachsene Raupe des Mittleren Weinschwärmers

Wer noch mehr aktuelle Pilze sehen möchte, kann ja mal hier reinschauen: http://forum.pilze-bayern.de/index.php?topic=1781.0
Meine bayrischen Funde stelle ich meist ins bayrische Forum... es wird noch ein Beitrag mit Funden (und Frage dazu) an einem Bachlauf bei Uffing kommen.

Haltet durch – irgendwann wird es wieder überall regnen!

Viele Grüße – Rika