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Re: Inocybe soluta

Geschrieben von: Violet
Datum: 3. April 2015, 11:14 Uhr

Antwort auf: Re: Inocybe soluta (Helmut)

: Aber: Weder Stangl noch z. B. Ferrari erwähnen diese Blässe,
Und
: auch aus den Originalbeschreibungen von brevispora und soluta geht dieses
: Merkmal nicht hervor – wobei auch die modernere Literatur beide Arten als
: Synonym führt.

Grüß dich, Helmut, also das mit den blassen Sporen von soluta stammt aus einem niederländischen Artikel von Kuyper aus dem Jahr 2006 - und er hat ja schließlich auch den Holotyp untersucht. - Blasse Sporen sind durchaus ein Unterscheidungsmerkmal, z.B. zwischen I. ericetorum und I. giacomi. Alle Sporen sind dann blass, nicht nur unreife - wobei selbst bei unreifen Fks ja immer auch reife dazwischen sind, die Sporen also irgendwie marmoriert wirken. Und dass das sonst keiner bemerkt hat, hat nicht viel zu sagen, denn die Unterscheidung durch hellere Sporen zwischen ericetorum und giacomi hat ja zuvor auch keiner gemerkt oder ernst genommen.

Zur heutigen immer-noch-Synonymisierung von soluta und brevispora gibts einen ausführlichen Artikel von Armada, Bidaud und Ferville von 2007. Hier werden die verschiedenen Literaturzitate aufgeführt, die Beschreibungen analysiert usw. Sie sind z.B. der Ansicht, dass die Stanglsche soluta keine ist. Das Fazit des Artikels zählt jedenfalls eine Reihe von Unterschieden auf, und das Fazit lautet: "C'est bien dans un tel cas que l'aide de l'analyse moléculaire pourrait être d'un grand secours". Im Klartext: Es muss von den Holotypen eine Analyse gemacht werden. Da sind wir also wieder bei der DNA angelangt. Und die deutliche Tendenz ist, das hab ich ja schon öfter gesagt, dass die ursprünglichen Arten wieder rehabilitiert werden. - Inwieweit sich (meines Erachtens auch in den Merkmalen anders seiende) Kollektionen aus einem komplett anderen Habitat (nämlich planar, Sand und Pinus, also dem Habitat von brevispora) DNA-mäßig unterscheiden, prüfen wir gerade.

Was jetzt die Kollektion von Hartmut angeht, so meine ich, dass man aufgrund der paar Bilder eben sehr schlecht sagen kann, wie nun die typische Form der Zystiden ist, also, ob kopfige Zystiden häufig (was meines Erachtens gegen soluta sprechen würde) oder eher selten sind, wie groß die Sporen nun im Durchschnitt sind, ob sie wirklich überwiegend stark höckerig sind usw. usw.- Ich bekomme die Kollektion ja und schau sie mir gründlich an.

Also, ich wünsch dir und Allen ein sonniges Ostern!
Herzlich,
Ditte

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