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Re: Lycogala Diskussion mit weiteren Mikrofotos

Geschrieben von: UmUlmHerum
Datum: 24. Juni 2015, 15:38 Uhr

Antwort auf: Re: Lycogala exiguum Mikros (Toffel)

Hallo Steffen,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!
Ich war gestern tatsächlich noch in diesem Wald, habe von 2 verschiedenen Standorten neues Material mitgenommen – das sieht bedeutend besser aus! Und habe den Abend am Mikro verbracht.

Im Myxo-Bd. 1 (NEUBERT et Al.) wird ja noch nicht zwischen L. epidendrum und terrestre unterschieden. Aber so eine quietsch-rosa SPP-Farbe passt doch für beides nicht - oder? Dito die reifenden Aethalien + das noch vorhandene Plasmodium in den Aethalien... Wenn die Aethalien von L. exiguum max. Ø 3mm haben dürfen, dann ist es definitiv was anderes. Sie sind bis Ø 5mm.
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Sporen:
Über Sporengrößen im 1/10-Tausendstelbereich zu diskutieren, halte ich für unrealistisch. Diese Sporen sind Ø (5,5 = wenige) – 6,4 (= die allermeisten ± 0,1µm) – (6,9 = Ausnahme). Nachdem ich beim gestrigen Mikro überhaupt keine Netzstruktur sehen konnte, glaube ich so langsam: diese Sporen sind wirklich warzig und haben kein Netz. Das Negativ von Warzen ist nämlich ein Netz. Also, wenn ich durch die Spore auf deren Unterseite sehe und die Beleuchtung entsprechend ist, kann das zu einer optischen Täuschung führen (kennt Ihr sicher alle: Treppe nach oben oder nach unten?). Im Okular sehe ich das Ornament ja noch viel deutlicher als auf den Fotos + kann durchfokusieren – das sind Warzen! Schaut Euch doch noch mal meine Sporen-Mikros an, da sind z.T. richtige Knubbel drauf. Gibt es (bis jetzt) eine Lycogala mit warzigen Sporen?

Schuppen:
Die schwärzlichen Schuppen entstehen nicht aus Guttationströpfchen, sondern aus den warzenartigen Hubbeln auf dem jungen Cortex, siehe Fotos. Leider gab es gestern keine unreifen Frk. mehr, sonst hätte ich noch bessere Bilder von der warzigen "Haut" gemacht.
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Capillitiumartige Gebilde fand ich nun zu Hauf. Aber um dieses Beitrag nicht zu überfrachten (Ladezeit für so viele Bilder) + weil ich diese Fotos noch bearbeiten muss, schreibe ich darüber separat.

Bis später – Rika

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: Hallo Rika,

: dass Schleimpilz-Sporen BWB nicht so gut annehmen, hatten wir, glaube ich,
: vor kurzem im Pilzforum.eu. Finde aber die Diskussion nicht mehr. Viel
: mehr stand dort aber auch nicht.

: L. exiguum ist eine winzige Art von max. 3 mm Durchmesser. Das
: Pseudocapillitium ist max. 6 µm breit. L. confusum wird bis 10 mm breit
: und hat bis zu 8 µm dickes PC.

: L. exiguum würde ich daher ausschließen. Wenn die Sporen definitiv nicht über
: 6,5 µm breit waren, könnte es L. confusum sein. Zu einer Bestimmung will
: ich mich aber nicht festlegen, zumal ich L. epidendrum s. str. keineswegs
: ausschließen würde.

: Normalerweise müssten nach dem Ausklopfen der Sporen die feinen Fasern des PC
: zurückbleiben. Es wäre natürlich denkbar, dass die hohen Temperaturen
: einiges zerstört haben. Du kannst auch mal versuchen, ob du mit einer
: Pinzette in der Sporenmasse etwas finden kannst. Nach meiner Erfahrung ist
: es am besten, das PC so gut wie möglich freizulegen, da die Masse an
: hydrophoben Sporen sonst alles verdeckt.

: Viele Grüße
: Steffen

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