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Geschrieben von: Krötenhocker
Datum: 14. Juli 2017, 21:58 Uhr

Antwort auf: der Artbegriff .... (Andreas)

Hallo Andreas,

das "Art" eine selbstgestrickte Schublade ist, ist mir klar. Trotzdem kann man sagen, dass daurch, das es viele einer Art gibt, die Natur diese Nische eben mit diesen sich ähnelnden Individuen ausfüllt.
Ich schrieb doch selbst schon, dass die Taxonomie ein Hilfsmittel ist. Alles fliesst, auch die uns jetzt bekannten "Arten" entwickeln sich weiter oder sterben irgendwann aus. Klar.
Mein Gedankengang ging gar nicht gegen das Beschreiben von neuen Erkenntnissen, sondern ob immer alles gleich eine neue Art sein muß. Denn das macht es ggf. unübersichtlicher und komplizierter, als für was dieses Hilfsmittel(Systematik / Taxonomie) entwickelt wurde, nämlich die Möglichkeit, wieder bis in diese Schublade zu schlüsseln.
Damit will ich sagen, dass es natürlich toller ist, wenn jemand sich einen Namen mit einer neu erkannten Art machen kann, als mit einer Varietät. Es kann aber für die Taxonomie viel sinnvoller sein, die Erkenntnisse nur als Varietäten zu beschreiben. Klar, Varietät ist auch eine selbstgetrickte Schublade, aber die wirft nicht gleich soviel über den Haufen.
Das ist aber, empfinde ich so, voll eingerissen. Oder beschreibt noch irgendwer irgendwo eine Varietät auf der Basis von Sequenzierungen? Das Merkmal Sequenzierung wird anscheinend einfach so hoch bewertet, dass es immer gleich eine neue Art sein muß und womöglich noch gleich in einer neuen Gattung...
Aber ich muß gestehen, den Artikel (dank Gernot hab ich ihn ja jetzt) habe ich noch nicht durchgelesen und dort wird bestimmt die Unterscheidung auf Artrang begründet.
Vielleicht kann man sich ja auch Gedanken darüber machen, eine morpholgische Systematik und eine davon getrennte sequenzielle Systematik zu beschreiben. Es darf dann ja gerne Querverweise unter beiden geben, aber sinnvoller erscheint mir momentan die Trennung.

LG, Jens

: .... ist doch sowieso etwas künstliches - die Natur kennt solche Schubladen
: nicht die wir hier mit unserer Systematik produzieren. Ab welcher
: Abweichung von einer Population zur nächstähnlichen von "Art"
: oder "Varietät" gesprochen wird, liegt IMMER im Bemessen des
: Betrachters. Drum ist es eigentlich völlig müßig, sich darüber zu
: echauffieren, was wer in dieser Beziehung macht. Lass doch jedem seine
: eigene Auffassung, die du ja nicht teilen musst. Ich würde erst mal davon
: ausgehen, dass 99% der Mykologen versuchen ihren Job so gut als möglich zu
: machen. Ob du die Artauffassung tgeilst oder nicht, welche Merkmale du
: wichtiger findest, ob du kryptische Taxa anerkennst oder nicht - das ist
: alles dir persönlich überlassen. VORSCHREIBEN zu wollen, was sinnvoll ist
: und was nicht, hielte ich für ziemlich arrogant (was ich dir nicht
: unterstelle!!!)

: Insofern hilft eigentlich immer nur: Lest Euch die betreffende Arbeit dazu
: durch, versucht sie anhand eigenem Material nachzuvollziehen, und dann
: kann man sich mit der Zeit eine eigene Meinung bilden, die aber eben auch
: wiederum nur für den eigenen Erfahrungsschatz und -radius aussagekräftig
: ist.

: beste Grüße,
: Andreas

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