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der Artbegriff ....

Geschrieben von: Andreas
Datum: 14. Juli 2017, 14:11 Uhr

Antwort auf: Wenn die Hutfarbe jetzt ausreicht.... (Krötenhocker)

.... ist doch sowieso etwas künstliches - die Natur kennt solche Schubladen nicht die wir hier mit unserer Systematik produzieren. Ab welcher Abweichung von einer Population zur nächstähnlichen von "Art" oder "Varietät" gesprochen wird, liegt IMMER im Bemessen des Betrachters. Drum ist es eigentlich völlig müßig, sich darüber zu echauffieren, was wer in dieser Beziehung macht. Lass doch jedem seine eigene Auffassung, die du ja nicht teilen musst. Ich würde erst mal davon ausgehen, dass 99% der Mykologen versuchen ihren Job so gut als möglich zu machen. Ob du die Artauffassung tgeilst oder nicht, welche Merkmale du wichtiger findest, ob du kryptische Taxa anerkennst oder nicht - das ist alles dir persönlich überlassen. VORSCHREIBEN zu wollen, was sinnvoll ist und was nicht, hielte ich für ziemlich arrogant (was ich dir nicht unterstelle!!!)

Insofern hilft eigentlich immer nur: Lest Euch die betreffende Arbeit dazu durch, versucht sie anhand eigenem Material nachzuvollziehen, und dann kann man sich mit der Zeit eine eigene Meinung bilden, die aber eben auch wiederum nur für den eigenen Erfahrungsschatz und -radius aussagekräftig ist.

beste Grüße,
Andreas

: Hallo Andreas,

: mich wundert ein wenig, wieso als einzige morphologische Unterscheidung die
: Hutfarbe herhalten muß (volemus versus subvolemus). Das hätte sogar ich
: schon vor Jahren als Artdifferenzierung belächelt. Forma vielleicht. Aber
: Art???
: Nur durch irgendeine Sequenzdifferenz wird jetzt zusätzlich zur Hutfarbe
: gleich eine Artbeschreibung möglich? Macht das wirklich Sinn?
: Kann man dann nicht lieber eine Varietät oder eben Forma beschreiben, wenn
: sonst alles gleich ist? Sonst denkt noch jemand, die anderen
: "neuen" Arten könnte man nicht essen... :-))
: Ich weiß nicht, wo das hinführen soll. Die Taxonomie sollte doch eigentlich
: ein Hilfmittel sein, die Arten, Gattungen usw. einzuordnen und
: evolutionäre Schlüsse ziehen zu können. Letzteres traue ich der Genetik
: viel eher zu. Das wird aber doch durch solche Artbeschreibungen ad
: absurdum geführt. Hutfarbe?? Und dann steht da noch, dass es
: Überschneidungen der Hutfarbe gibt. Ob da womöglich noch eine Art
: dazwischen steht???? (Ironie)
: Wenn irgendwer den Artikel für mich hat?(Fungal Biology - Volume 120, Issue
: 1, Pages 1-124 (January 2016) Er intersssiert mich. Die Diskussion zur
: Artabgrenzung fände ich spannend. Huthaarlänge hier und Farben dort. Dann
: sollte man ja im Umkehrschluß dauernd neue Arten beschreiben. Irgendwo
: wird man (zur Not später mal) schon einen Sequenzabschnitt finden, der ein
: paar evolutionär alte und eben die Differenz der zeitnahen Gene zeigt.
: Dieter hat im Nachbarforum gezeigt, wie und wo man solange rummanipuliert,
: bis man mit seinen Sequenzen etwas anfangen kann. Und das ist bestimmt
: nicht der einzige Weg, fehlende Abschnitte oder zu kurze Abschnitte
: aufzuhübschen.
: Wieso legt man nicht fest, das neue Arten erst ab signifikanten Differenzen
: für diese Gattung geltend, gültig beschrieben werden dürfen.

: LG, Jens

: P.s.: Ich bin ja eigentlich ein Freund von Statistik(Stochiastik), aber die
: bei der Sequenzierung angewandten Methoden halte ich für nicht besonders
: aussagestark. Aber ich weiß auch noch nicht alles darüber...

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