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Re: weiter gefasst..

Geschrieben von: Krötenhocker
Datum: 17. Juli 2017, 22:21 Uhr

Antwort auf: Re: weiter gefasst.. (Andreas)

Hallo Andreas,

: gefühlt 99,9% der Varietäten bei Pilzen werden beschrieben, weil sich der
: Beschreiber noch nicht so ganz sicher ist, ob es wirklich eine neue Art
: ist die er da hat. Und erst mal schauen will, wie die Community das neue
: Taxon aufnimmt ....
: Ich halte Varietäten/Subspezies für überflüssig - Forma sowieso.

Was ist denn dann mit den Albinos? Es ist doch praktisch, wenn ich (wie gerade im Beitrag von Alis) im Schlüssel sehe, dass es eine f.alba gibt oder eine f. bisporis, wenn die Sporengröße so gar nicht passen will.

Das sind doch wichtige Hinweise....?

: Ferner bin ich nicht der Meinung, dass man verschiedene Artkonzepte braucht.
: Aufgabe der Taxonomie ist es die verschiedenen Taxa zu beschreiben, die
: der Systematik ist es die Verwandtschaft dieser Taxa zueinander zu
: erforschen. Ob dabei Mittel verwendet werden die wir Amateure
: nachvollziehen können ist völlig unerheblich, genauso ob die resultate uns
: schmecken oder nicht.

Das mit unterschiedlichen Artkonzepten war Brainstorm. Und zwar wegen:
- Milch farblos ...
- Milch bräunlich verfärbend, bitte Sequenz vergleichen... 2
2 IK 871644 Lf. volemus
2* JK 06082011 Lf. subvolemus
2** KVP R 12-001 Lf. oedematopus

Ist jetzt übertrieben, aber falls die Farbe und Haarlänge sich nicht sauber trennen lässt, landen wir bei Gezeigtem.

Das die Thematik nicht ohne ist, sehe ich auch. Trotzdem möchte ich (über kurz oder lang) die "Mittel" verstehen. Sonst brauchen wir doch alle demnächst gar keine Neubeschreibungen mehr lesen. Verstehen wir ja sowie nicht. Oder wie siehst du das?

: Natürlich wird es immer praxisbezogene Pilzführer oder ähnliches geben, die
: dann im möglichen Maße vereinfachen oder zusammenfassen. Aber deshalb sich
: dagegen zu sträuben, dass es z.B. drei Lactarius-Arten gibt nur weil wir
: die momentan nicht sauber morphologisch trennen können, ist bissel
: engstirnig meiner Meinung nach. Für die Praxis des Üilzsammlers hat das
: keine Bedeutung, da eh alle essbar sind, dabei kann man es bewenden
: lassen. Wer Lust hat sich die Dinger mikroskopisch anzuschauen, der kann
: überprüfen ob das angebotene morphologische Merkmal der Huthaarlänge was
: taugt oder nicht. DASS aber drei getrennte clades von Brätlingen bestehen,
: genetisch gesehen, das ist unzweifelhaft.

Unzweifelhaft sehe ich nicht und kann es bei Maximumlikelihood wohl nur selten geben, aber mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit nicht abzulehnen, mag sein.

: Ob das bedeutet dass es
: verschiedene Arten sind, das ist wiederum ein ganz anderer
: Diskussionspunkt. Geht man allerdings davon aus, dass DNA-Untersuchungen
: nicht per se sinnfrei sind, dann muss man schon sagen das wir in Europa in
: verschiedenen Stellen Brätlinge haben, die in drei "Gruppen"
: zerfallen.

Also sinnfrei sind die Untersuchungen bestimmt nicht. Immerhin spiegelt sich in der DNA unsere Evolution und natürlich auch die der Pilze wieder. Welche Relevanz aber wo in der (r)DNA die Vergleiche haben, dass ist anscheinend immer noch "Geschmackssache". Könnten die Unterschiede z.B. in verschieden Mykorrhiza-Partnern liegen? DNA-Abschnitte können ja an- und abgeschaltet werden. Das ist nicht mit in die Veröffentlichung eingegangen oder ich hab`s überlesen.

Leider sind die sequenzierten Aufsammlungen aus Schweden vor Öland (wo auch ich in die Pilze gehe) nur "normale" volemus. Ich hätte mir gern ein eigenes Bild machen können....

LG, Jens

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