: Kann ich nicht beurteilen - ich finde zu selten Grünlinge (liegt an meiner
: Wohngegend)
Hi Christoph,
'finde ich toll, dass du dich, als promovierter Mykologe, an dieser Diskussion
hier beteiligst. Tschuldigung auch, dass ich erst jetzt Zeit habe, mich wieder
einzuklinken. Ich muß meine Brötchen halt mit anderen Sachen verdienen.
Allgemein aber nochmal: Grünlinge finde ich nahezu ausschließlich in
sandigen Kiefernwäldern. Dort immer die Typusarten mit grünlichem Fleisch und
Lamellen. Ab und an gibt es Ausreißer mit orangegetönten Hüten.
Alles so, wie in den Bildern gezeigt.
Einzige Ausnahme ist ein kleiner Espenhain, in welchem ich jährlich bisher
immer ein einziges Exemplar eines Grünlings fand, der anscheinend mit diesen
vergesellschaftet war.
Zu den Vergiftungen in Frankreich hatte ich öfters gelesen, dass M. Bon sich
persönlich davon überzeugt hatte, dass es sich bei den von den Opfern
gesammelten Grünlingen um genau den Stamm handelt, der in den sandigen
Kiefernwäldern vorkommt.
Über die Art, die in Polen die Vergiftungen verursacht hatte, hatte ich bislang keine Informationen.
Wobei wir gerade beim Thema sind. Mehr Informationen und Erfahrungsaustausch
erscheinen mir extrem von Vorteil.
Irgendwie scheint mir die wissenschaftliche Mykologie in D aber auf der Strecke
geblieben zu sein. Man bekommt hier nebenbei mit, dass die Skandinavier die
Grünlinge neu klassifizieren. Ein Anderer teilte mir mit, dass in Frankreich
eben die Cortinarien neu sortiert werden, und im Anschluß Russula dran ist....
Und ich für meinen Teil schreibe manchmal solche Beiträge, weil ich einfach
neugierig bin, und irgendwem irgenwelche neue Informationen entlocken will.
Ohne Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen geht es halt nicht anders.
Um so etwas zu vermeiden, wäre die Einrichtung von Arbeitsgruppen zu bestimmten Gattungen,
hier oder online anderweitig, schon hilfreich. Dafür braucht es aber unbedingt
der Unterstützung und Anleitung professioneller Mykologen. Zumindest wäre man
in in der Lage, aus vielen Laienfunden auch ein paar professionelle
Erkenntnisse zu gewinnen. Ganz an der DGfM vorbei, aber allgemein zugänglich.
Herzliche Grüßlis nach MUC - Ingo