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Re: Aufarbeitung Egerling - Hilfe ersucht

Geschrieben von: Stephan Weißer
Datum: 9. Januar 2016, 20:52 Uhr

Antwort auf: Aufarbeitung Egerling - Hilfe ersucht (Mani Walter)

Hallo Mani!

: Negativer Schäffer-Farbtest könnte man logischerweise als OHNE Änderung der
: Hutfarbe sehen, oder wenn die Haut z.B. schwarz würde, oder nicht?

Ich kann noch einmal wiederholen:
ein Schaeffer-Test auf einem von mir als eindeutig angesehen gilbenden, nach Anis oder Bittermandel riechenden Exemplar (A. arvensis-Aggregat) ergab nach wenigen Sekunden eine leuchtend feuerrote Farbe auf der gesamten Kreuzungsstelle. Das ist mein Bild von einer positiven Schaeffer-Reaktion.
Die Hutfarbe ändert sich meiner Erfahrung nach mit der Zeit immer: mal wird der Anilin-Teil rötlich, mal der HNO3-Teil gelblich usw.

zu deiner anderen Frage:
unter "Gilbern" verstehe ich gilbende, nach Anis oder Bittermandel riechende Arten (also auch Zwergchampignons, aber keine Karbolchampignons), "Röter" sind für mich die rötlich anlaufenden (oder auch nur leicht bräunlich anlaufenden), nicht nach Anis oder Bittermandel riechenden Arten.

: Mit welchem Buch analysierst du deine Egerlinge? Ich verwende den alten M.
: Moser und Funga Nordica, neben anderen Büchern, die nicht so weit gehen.

Funga Nordica habe ich auch, aber ich nahm bisher den Band 5 der Großpilze Baden-Württembergs. Seit ein paar Wochen habe ich "The Genus Agaricus in Britain" von Kibby, mit synoptischem Schlüssel, der mich leider bestimmungstechnisch ständig ins Nirwana führt, welches aber zumindest wohl aktuelle Artkonzepte beinhaltet, und wo aufgezeigt wird, dass man den gesundheitlich bedenklichen Schäffer-Test recht gut durch einen KOH-Test mit mindestens 5 - 10 % Konzentration ersetzen kann (positiv = lebhafte Gelbfärbung der Huthaut).

: Relativ
: naheliegend, mit Teillösungen sind folgende Egerlinge.
: A. altipes, A. bresadolanus, A. excellens und A. pseudopratensis.

Ich habe anhand deiner Anfragefotos und der beschriebenen Merkmale meine beiden Hauptquellen durchgelesen und finde, dass von den dort angebotenen Arten A. litoralis einen gewissen Charme hat.

: Habe hier und dort in Erfahrung gebracht, dass Egerlinge nicht selten auch
: Zwischenprodukte hervorbringen?

Den Eindruck habe ich allerdings auch. Bisher habe ich noch nicht herausgefunden, welche der beschriebenen makroskopischen Merkmale tatsächlich so konstant sind, dass sie Bestimmungsrelevanz besitzen, und so lange sich das nicht ändert, stochere ich weiter im Agaricus-Nebel herum.

FG
Stephan

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