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Naucoria?

Geschrieben von: Klaas
Datum: 12. Mai 2014, 22:57 Uhr


Hallo zusammen,

mir dünkt so langsam, als könnte ich immer weniger Pilze bestimmen. Liegt vielleicht aber auch daran,
dass ich inzwischen immer mehr "komische" Pilze eintüte, um die ich zuvor weite Haken geschlagen hatte.
In diesem Fall war daran aber kein Vorbeikommen, die Kleinen waren neben unbestimmten Hebelomen, Saumpilzen
und dort weniger häufigem Kleinzeugs nahezu aspektbildend. In einem sozusagen "verbotenen" Gebiet wachsend,
welches am Ortsrand jährlich ebenerdig plattgesägt und -gehäckselt wird, bislang jedoch nur die Hälfte.
In der noch buschig bewachsenen Zone fanden sich unerwartet jede Menge "Großpilze".

Ich gehe dort etwas geduckt - man weiß ja nie, was man am Boden übersieht, wer einen von der Landstraße aus zum
Gewerbegebiet hin sieht, von wem man schließlich abgeführt wird... Jedenfalls standen dort schon Arten,
die ich im gesamten Großraum Wiesbaden noch nicht wieder finden konnte. Es ist wohl eine alte Großbrandstelle,
der Boden besteht hauptsächlich aus Bauschutt nach dem Brand. Gelegentlichen Brandnachschub gab es längere Zeit
mittels übernachtenden LKW-Fahrern, die dort wohl ihre Süppchen über brennenden Paletten aufwärmten...

An Gebüsch fielen mir dort sonst vorwiegend Weidengewächse (Espen) auf, dieses Jahr wunderte ich mich über die
großen Sanddorn-Inseln. Es ist normalerweise ein sautrockenes Gelände, nach den kürzlichen Regenfällen aber
gut durchfeuchtet. Lange Rede, Standort abgekürzt: Gewöhnlich trocken, Schutt, Gestein, Brandstelle, kaputtgepflegt.

Die kleinen FK, bis 50 mm hoch, Hut bis max. 15 mm, standen dort einzeln bis in Dreiergruppen, oft auffallend
papilliert, zumindest gebuckelt und rel. einheitlich hellbraun, bis auf die ebenso markante schwarze/schwärzende
Stielbasis. Vor Ort hatte ich noch die Idee, dass ich die irgendwie kennen könnte - nach dem ersten mikroskop.
Anschauen war das aber Blödsinn, besonders mit den gelbbraunen Sporen. Die sich nach näherer Betrachtung
auch noch als, wenn auch sehr schwach, warzig zeigten - also Naucoria?

An CHz messe ich bislang nur 30-40 µm, Sporen um (7-7,5)8-8,5(9)x(4,5)5-5,5 µm, Basidien 4-sp., KZ 25-35 µm lang.
Ich habe keine Ahnung, ob ich nach langem Kampf überhaupt mit Naucoria richtig liege - und ob sich wg. der o.g.
Lokalität sogar mein derzeitiger Verdacht auf N. amarescens, ggf. in der var. geraniolens (bislang nur mit Ludwig
verglichen) bestätigen könnte. Den Geruch empfinde ich als aufdringlich, leicht unangenehm und metallisch, habe
jedoch auch Schwierigkeiten, Cortinarius flexipes allein am Geruch zu erkennen...

Hat jemand bessere Idee zur Gattung?
Falls ich mit meiner Raterei richtig liegen sollte, vielleicht auch noch zur Art?

Grüße
Klaas

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