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Pilze Pilze Forum Archiv 2008
Re: Incertae sedis?
Geschrieben von: Andreas Antwort auf: Re: Incertae sedis? (Krötenhocker)
Datum: 18. Februar 2008, 22:53 Uhr
: Hallo Andreas,
Naja, glauben heißt nicht-wissen ... Aber irgendwas abstruses kann man ja nun auch nicht gerade entwerfen, da fehlen dann die gläubigen Anhänger. Aber im Prinzip hast Du schon recht. Und war es nciht die ganze geschichte der Mykologie schon so? erst verlies man sich rein auf die Fruchtkörperformen: Agaricus waren die Lamellenpilze, Boletus die Röhrlinge, Peziza die Becherlinge. Wunderbar! Irgendwann kam die zeit des Mikroskops: man entdeckte ganz andere Zusammenhänge Peziza alboviolascens hatte Basidien und gilt heute als cyphelloides basidiomycet. keiner wundert sich mehr darüber, denn das teil hat ja Basidien und keine Asci. Hättste das mal vor 250 Jahren verkündet, man hätte dich ausgelacht! Dann kam irgendwann die zeit der chemischen Analysen: Variegatsäuren wurden erkannt als rein den Boletales zugehörig und somit gehören die Kartoffelboviste nun zu den Röhrlingen. Ungewohnt? Bei der Blaunuss (Chamonixia) ist die gleichartige Verfärbung sowie dieselben Sporen wie beim Kornblumenröhrling schon lange aufgefallen. Also warum auch nicht andere bauchpilze? Heute haben wir das zeitalter der molekularen Untersuchungen. Ganz neue verwandtschaftsverhältnisdse werden erkannt und mit dem bestehenden System in Einklang zu bringen versucht. Was oft auch plausibel gelingt. Was kommt als nächstes? Keiner weiß es. Aber auch hier wird Forschung weitergehen, neues wird erfunden werden, Molekularanalysen werden ein Mittel von vielen sein, aber nicht das alleinseligmachende .... : Ohne
Wer will sich denn anmaßen, so eine zentrale zu sein? Gerade die "Outlines of Ascomycetes" versuchen ja so etwas. Aber natürlich muss man bei solchen Projekten versuchen möglichst weltweit alle führenden Speialisten ins Boot zu bekommen und die alle zu einem gemeinsamen konsens zu bringen ... oh je! Für die Röhrligne haben REDEUILH & SIMONINI seinerzeit ein "Kommitee zur Vereinheitlichung der Röhrlingsnaem" ins Leben gerufen, dem ich auch eine zeit angehören durfte. Da wurde für jede Röhrlingsart eine Art Arbeitsblatt entworfen, wo es nur darum ging, den aktuell gültigen namen festzulegen, einige ausgewählte Synonyme und Literaturbeschreibungen festzulegen, ferner war angegebn, ob der NAme nomenklatorisch kritisch ist ud ob die Art bestimmungskritisch ist. Alleine das war schon dei Arbeit von ajhren, und dass sich "alle" daran halten ist damit immer noch nicht gesagt. : Da wäre es ja fast
Müssen die das nicht? Das fände ich sehr angebracht, in der Tat! : Andreas, ich habe aus der Diskussion sehr viel gelernt Aber dran denken, auch was ich hier schreibe ist nur MEINE Meinung, andere können und drüfen das anders sehen ;-)
und führe hier gerade
na herzlichen glückwunsch, die Ärmste .... beste Grüße,
P.S.: Deine Bücher habe ich am Donnerstag nicht abgeschickt, denn da wären sie nicht sicher vor dem 18. eingetroffen.
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