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Re: KEIN Sellerie

Geschrieben von: Birgit
Datum: 22. September 2015, 00:29 Uhr

Antwort auf: Re: KEIN Sellerie (Der Juergen)

Lieber Jürgen,

: Gut, sie jagten und aßen auch Fleisch, aber sie verehrten ihre Mitgeschöpfe

das mag für heutige "steinzeitliche" Kulturen gelten, war aber wohl nicht generell die Regel. Zu Beginn der landwirtschaftlichen Revolution vor ca. 10000 Jahren hatte Homo sapiens schon die Hälfte aller Großsäuger der Erde ausgerottet (zum Beispiel einen Großteil der Fauna von Australien). Während der landwirtschaftlichen Revolution kam dann der zweite Schub der Ausrottungswelle.

: Sie produzierten keine Waffen am Fließband, um damit Armeen auszurüsten, und
: überhaupt; es gab niemand, der irgendwas produzieren MUSSTE und es gab
: keine Armeen, die für irgendwas kämpfen mussten (OK, manchmal klaute man
: sich ein paar Frauen und hin und wieder starb einer an einer etwas zu tief
: sitzenden Speerspitze, oder an einer etwas zu weichen Schädeldecke, die
: einer Keule nicht genug Widerstand entgegenbrachte). Alles in allem aber
: hielt sich das in Grenzen.

Auch da gibts wohl gegensätzliche Meinungen. Ein Paradies war die Welt der Jäger und Sammler nicht, aber das denkst Du wohl auch nicht. Bei Untersuchungen von Skeletten (u.a. aus dem Donautal und den Ofnethöhlen, da weisst Du ja sicher Bescheid drüber), war der Anteil der gewaltsamen Todesursachen teils sehr hoch, zum Teil höher als heute (umgerechnet auf die gesamte Weltbevölkerung). Klar, die Anzahl der Opfer hielt sich in Grenzen, aber die Bevölkerungsdichte und -zahl war ja auch viel geringer. Das Verschwinden der anderen Menschenarten neben Homo sapiens ist vermutlich auch nicht nur auf einen reinen Verdrängungswettbewerb zurückzuführen.

: In der Steinzeit gab es weder Terrorismus, noch haben dort 84
: Multimilliardärs-Familien gelebt, denen 90% vom ganzen Planeten gehört. Es
: gab Null Gefängnisse (und elektrische Stühle ja gleich zweimal nicht)
: *g*

Ich antworte hier auch gleich auf die von Dir angesprochenen Gesetze aus dem anderen Posting.
Meiner Meinung nach kann man von den heute (oder kürzlich) noch existierenden "steinzeitlichen" Kulturen lernen, dass es für sie eben überhaupt keine allgemeingültigen Regeln gibt. Jede "regionale" Gemeinschaft gab sich die Regeln, die sie brauchte, bzw. die für sie funktionierten. Bezüglich Ehebruchs beispielsweise bewegten sich die Sanktionen bei den Indianerinnen Nordamerikas abhängig je nach Stamm von Tolerierung über "Nase oder Ohr abschneiden" bis zur möglichen Todesstrafe (zugegeben ohne elektrischen Stuhl ;-)). Die Todesstrafe wird dann halt nicht von einem gesetzgebenden Organ, sondern vom Ehemann ausgeführt. ;-) Ich glaub, da wär mir ein "gepflegtes" Gefängnis als Ehebrecherin lieber ;-). Sanktionen sind Sanktionen, egal ob es nun von oben vorgeschriebene Gesetze oder Stammesregeln sind und über die Konsequenzen weiss man in beiden Fällen vorher Bescheid. Man konnte und kann sich ja leider nicht beliebig einen Stamm mit angenehmeren Regeln aussuchen.

liebe Grüße

Birgit

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