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Re: Rote Täublinge (??) vom 28.1.16 (!!)

Geschrieben von: Stephan Weißer
Datum: 28. Januar 2016, 21:11 Uhr

Antwort auf: Rote Täublinge (??) vom 28.1.16 (!!) (UmUlmHerum)

Hallo Rika,
wie meine Vorschreiber bin ich auch der Meinung, dass wir die Emeticinae-Gruppe aufgrund der vorhandenen Violetttöne auf dem Hut ausschließen können. Emeticinae haben stets ein ziemlich reines Rot, das mal kräftiger oder blasser sein kann.
Der SARNARI bietet zu deiner Bestimmungsanfrage folgendes an:
1) R. atropurpurea: die Pileozystiden passen exakt: lang, nicht oder nur kaum septiert, oft mit Köpfchen. Grauende Stiele ebenfalls. Was nicht passt, sind all die anderen Geschichten: deutlich scharfer Geschmack; Sporen, die 10 My überschreiten, keine Eichen ringsum (zumindest hattest du keine angegeben), sehr kleine Statur.
Also eher nicht; da passt einfach zu Vieles nicht.
2) R. fragilis: Hutfarben und große Sporen passen, auch der Standort unter Nadelbäumen ist nicht so ungewöhnlich. Dafür passen die Pileozystiden nicht, die bei R. fragilis vielfach septiert, teilweise kurzgliedrig-kettig daherkommen, und das ist schon ein sehr starkes Kriterium.
Also auch eher nicht.
3) R. alnetorum/pumila: diese sind sehr bekannt für die stark grauenden Stiele, die Hutfarbe passt auch sehr gut. R. alnetorum ist auch relativ großsporig. Leider ist R. alnetorum nur ganz leicht pikant im Geschmack, aber nicht scharf. Außerdem müsste dann dort eine Erle gestanden haben (du hattest keine angegeben).
Fazit: nicht schlecht, aber doch eher unwahrscheinlich.
4) R. betularum: ein Pilz, den man fast nur in der ausgeblassten Form kennt und der zunächst einmal im Bestimmungsbuch übersehen/überlesen wird. Wie wäre es aber, wenn mal solch stark gefärbte Exemplare aufträten?
R. betularum hat lange, un- oder nur wenig septierte Pileozystiden, große Sporen, die lt. Sarnari 10 My mühelos überschreiten können, der Pilz schmeckt ziemlich scharf. Es handelt sich um einen ziemlich kleinen Täubling, somit würde die geringe Fruchtkörpergröße auch passen. Eine herumstehende Birke ist schnell übersehen. Der Standort im Moos ist jedenfalls typisch.
Fazit: R. betularum halte ich für die wahrscheinlichste Möglichkeit.

Das Sporenornament anzuschauen, ist in der Sektion Atropurpurinae nicht so wichtig, wenn man sich bestimmungstechnisch schon darin befindet. Atropurpurinae haben alle irgendwie netziges oder zumindest teilnetziges Ornament. Wichtiger ist m. E. die Sporengröße.

FG
Stephan

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