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Re: Unterscheidungen...

Geschrieben von: UmUlmHerum
Datum: 17. Juli 2014, 16:22 Uhr

Antwort auf: Unterscheidungen... (harald andres schmid)

Hallo Harald,

schön, dass Du Filzröhrlingsspezialist Dich zu meinem Fund äußerst!
Deinen Xero.-Schlüssel habe ich schon seit Deiner Vorstellung hier im Forum "gebookmarkt" und nun auch versucht, damit weiterzukommen.

Das erste Sporenfoto (= Ausschnitt aus Bild-Nr. 16) stammt von einem Abwurf, die beiden Fruchtkörper waren eh überreif. Das zweite Bild ist von einem Röhrenschnitt.

Nachdem die gestrige Auswertung nur "auf die Schnelle" war, und Du darauf hingewiesen hast, dass hier Präzision angesagt ist, habe ich heute noch mal genauer gearbeitet, sprich 2 Fotos soweit aufgehellt, dass trotz Vignettierung der Okular-Sichtbereich (Kreuze: Ø = 160 µm) deutlich ist – das ist nämlich meine Referenz für Umrechnung der Messungen (ich mach das alles noch von Hand ohne Programm). Aus jedem Foto habe ich 16 Sporen (welche = Punkte) vermessen, die Ø-Werte = Summe aller Werte/Anzahl der Werte.

Damit komme ich nun auf folgende Sporenmaße:
Bild-Nr. 16: (12,2) – 13,54 – (14,7) x (4,9) – 5,32 – (5,8); Qø = 2,55
Bild-Nr. 17: (9,7) – 11,18 – (12,2) x (4,1) – 4,69 – (5,3); Qø = 2,42
Wenn ich die dicke Spore in der Mitte mitrechne, verändert sich die Ø-Breite auf 4,69 und Q = 2,38

Das passt jetzt wohl besser ins Weltbild von X. rubellus bzw. X. engelii, wobei der Q-Wert immer noch etwas "schlanker" ist als er sein sollte. Wieso die Sporen auf den beiden Bildern aber so unterschiedliche Maße haben, ist mir nicht wirklich klar. Die zwei Fotos wurden unmittelbar hintereinander vom gleichen Sporenabwurf aufgenommen, präpariert in Wasser.

Viele Grüße – Rika

Bild-Nr. 16:
Bild
Bild-Nr. 17:
Bild

: Hallo,

: Bei Deinen Exemplaren verwirren mich die Sporenmasse etwas.
: Sie sind sehr schmal.
: Frage: Hast Du die Sporen aus einem Lamellenpräparat gemessen?
: Das kann falsche Ergebnisse liefern.
: Du solltest Sporen messen, die mit Sicherheit reif sind.
: Aus einem Abwurfpräparat.
: Notfalls im oberen Stielteil etwas Oberfläche abschaben
: und präparieren, da findest Du meist reife Sporen.
: Die Unterschiede zwischen den Arten sind so klein,
: dass kleine Messfehler halt stark ins Gewicht fallen.

: Für X. engelii und X. rubellus gilt normalerweise: Q = 2.3 (schmaler mit Q =
: 2.7 deutet auf X. bubalinus hin).
: X. bubalinus würde ich hier aber ausschliessen.
: Er ist sehr selten und sieht im Schnitt anders aus.
: Ich kann Dir sonst noch ein Bild von letzter Woche zeigen,
: wobei ich bei meinem Fund selbst noch ganz kleine Restzweifel habe,
: ob es wirklich absolut sicher X. bubalinus ist.
: Die Exemplare waren schon etwas alt.
: Ich behalte die Stelle im Auge.
: Vielleicht wird auch X. bubalinus bald nicht mehr anerkannt
: (beziehungsweise war es nie vollständig,
: denn offiziell gibt es keinen Xeroco mellus bubalinus).

: "Sicher" unterscheiden lassen sich X. rubellus
: und X. engelii nicht.
: Sie teilen die gleichen Mikromerkmale.

: Vielleicht werden sie bald auch mal zusammengelegt.
: X. quercinus wird heute schon nicht mehr anerkannt.
: Die Gattung ist ja aufgrund von Gensequenzierungen
: (wie überhaupt die Röhrlinge) stark im Umbruch begriffen.
: Mein Schlüssel war quasi schon veraltet, als ich ihn fertig hatte.
: Du kannst übrigens alle wichtigen Unterscheidungsmerkmale,
: die Sporenmasse, Verwechslungsmöglichkeiten, usw.
: in den Beschrieben in meinem Schlüssel nachlesen.
: Ich bin ihn am überarbeiten und aktualisieren
: (eine endlose Arbeit) und an den ersten Illustrationen,
: farbige Zeichnungen der Schnittflächen.

: Lieben Gruss, Harald Andres

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